Der Sprung in die Dreidimensionalität

Tragen Sie hier Ihre Wünsche und Anregungen für zukünftige BAHN- und Editorenversionen ein!
Antworten
NetZero
Beiträge: 2
Registriert: Donnerstag 14. April 2011, 18:54

Der Sprung in die Dreidimensionalität

Beitrag von NetZero »

Hallo zusammen,

ich würde gerne mal wissen, ob für die mittel-/langfristige Zukunft geplant ist, BAHN den Sprung in die Dreidimensionalität machen zu lassen? Oder etwas vergleichbares, z.B. nur Isometrie?

Viele Grüße
NetZero
Jan Bochmann
Beiträge: 2199
Registriert: Sonntag 16. März 2003, 15:25
Kontaktdaten:

Re: Der Sprung in die Dreidimensionalität

Beitrag von Jan Bochmann »

Guten Abend,
NetZero hat geschrieben:Hallo zusammen,

ich würde gerne mal wissen, ob für die mittel-/langfristige Zukunft geplant ist, BAHN den Sprung in die Dreidimensionalität machen zu lassen? Oder etwas vergleichbares, z.B. nur Isometrie?

Viele Grüße
NetZero
Derzeit nein. Weder für einzelne Objekte wie Gebäude oder Fahrzeuge, noch für das Streckennetz. Ich glaube, das wäre eine Arbeit für Jahrzehnte.

Viele Grüße
Jan B.
Jan Bochmann
Beiträge: 2199
Registriert: Sonntag 16. März 2003, 15:25
Kontaktdaten:

Re: Der Sprung in die Dreidimensionalität

Beitrag von Jan Bochmann »

Jan Bochmann hat geschrieben:Guten Abend,
NetZero hat geschrieben:Hallo zusammen,

ich würde gerne mal wissen, ob für die mittel-/langfristige Zukunft geplant ist, BAHN den Sprung in die Dreidimensionalität machen zu lassen? Oder etwas vergleichbares, z.B. nur Isometrie?

Viele Grüße
NetZero
Derzeit nein. Weder für einzelne Objekte wie Gebäude oder Fahrzeuge, noch für das Streckennetz. Ich glaube, das wäre eine Arbeit für Jahrzehnte.

Isometrie könnte man in gewissen Grenzen auch heute schon hinbekommen: Keine Strecken in Richtung Ost-West und Nord-Süd bauen und nur Landschaftsobjekte verwenden, die im 45-Grad-Winkel stehen. Die 45 Grad sind ja eigentlich die typischen 30 Grad von isometrischen Darstellungen, weil die Elemente doppelt so breit sind wie "tief". Was nicht paßt, kann man umzeichnen oder als nutzerdefiniertes Element zeichnen.
Da bleiben lediglich zwei Probleme offen:
1. Speziell beim Bauen von Netzen nach realen Vorbildern ist es nicht schön, wenn die Himmelsrichtungen nicht passend dargestellt werden können, also z.B. Norden dann rechts oben ist.
2. Die Fahrzeuge: Es gab schon vor Jahren Ansätze zu "3D-Fahrzeugen", und es gibt eine ganze Anzahl davon als nutzerdefinierte. Jedoch wirkt das m.E. nur bei Fahrzeugen mit großen einfarbigen Flächen gut, also z.B. ICE oder diverse Reisezugwagen. Bei kleinteiligen Fahrzeugen (Dampflok) oder vorstehenden Teilen (Dachstromabnehmer) entsteht dagegen mehr ein Pixelbrei. Außerdem müßten extra Grafiken für die Darstellung auf den 45-Grad-Strecken erstellt werden. Das bedeutet doppelten Speicherverbrauch und vor allem mehrfache Mühe für die Zeichner der Fahrzeuge.

Viele Grüße
Jan B.
Edit: Noch ein bißchen ergänzt
NetZero
Beiträge: 2
Registriert: Donnerstag 14. April 2011, 18:54

Re: Der Sprung in die Dreidimensionalität

Beitrag von NetZero »

Sieben Jahre sind um. Das "nein" gilt weiterhin? *vorsichtig-frag*
Jan Bochmann
Beiträge: 2199
Registriert: Sonntag 16. März 2003, 15:25
Kontaktdaten:

Re: Der Sprung in die Dreidimensionalität

Beitrag von Jan Bochmann »

Guten Tag,
NetZero hat geschrieben:Sieben Jahre sind um. Das "nein" gilt weiterhin? *vorsichtig-frag*
Mittelfristig ja.

Seitdem sind einige Gebäude und vor allem viele neue Fahrzeuge dazu gekommen, d.h. der Aufwand zu einer solchen Umstellung ist weiter gestiegen.

Außerdem, was soll es bringen? Es käme ein neues Programm dabei heraus. Solche Programme gibt es bereits seit Jahren, wozu also noch ein weiteres?

BAHN auf 3D-Darstellung umzustellen und dabei kompatibel zu bleiben, ist nicht möglich. Die bisher vorhandenen Netze könnten nur mit erheblichen manuellen Anpassungen weiter verwendet werden. Der Aufwand dafür wäre größer als beim Experiment BAHN 4.00, aber dieses ist genau deshalb von vielen abgelehnt worden.
Dabei sehe ich vor allem zwei technische Schwierigkeiten:

1. Höhen und Ebenen (Brücken und Tunneleinfahrten):
Der Wechsel einer Ebene erfolgt in BAHN derzeit auf einem einzigen Element, also auf ca. 15m Streckenlänge. Die Höhe einer Ebene beträgt aber ca. 6..7m, weil ein komplettes Fahrzeug samt Stromabnehmer und Fahrleitung passen muß. Das ist in der Praxis völlig unmöglich, außer mit geländegängigen Kfz. Optisch funktioniert es auch nur, weil die 2D-Grafik in BAHN dort dem Auge etwas vorgaukelt, das so gar nicht geht. In 3D würde das nicht mehr funktionieren, zumal man dort den Blickwinkel wechseln könnte (Ansicht drehen, Ansicht mehr von oben betrachten, stufenloser Zoom).
Wir brauchten also wesentlich längere Rampen. Natürlich kann man solche Rampen in BAHN ergänzen, aber nicht nachträglich automatisch in vorhandene Netze einbauen.

1a. Ähnliches betrifft 90°-Bögen. Hier ist es aber nur ein optisches Problem mit langen Fahrzeugen. Ich wollte diese Elemente schon vor Jahren als "deprecated" erklären und habe sie auch selbst schon lange nicht mehr verwendet und auch aus vielen Netzen entfernt. Allerdings hat sich dem kaum jemand anders angeschlossen, und bei Diskussionen - auch hier im Forum - wurde das allgemein abgelehnt.

2. Züge auf 45°-Strecken (und analog in 4.00Beta für 22.5°):
Hier mogelt BAHN schon immer, dank der 2D-Darstellung aus genau einem Blickwinkel. Die Fahrzeuge werden hier viel zu lang dargestellt. Bei der Berechnung von Weg und Geschwindigkeit wird das in BAHN berücksichtigt, d.h. den Ablauf der Simulation stört es nicht. Es bewirkt aber, daß man z.B. für Bahnhöfe in dieser Lage wesentlich mehr Elemente braucht als eigentlich nötig.
Mit einer 3D-Darstellung würde das so nicht mehr funktionieren. Die Elemente hätten dann eine quadratische Grundfläche (optisch bei Draufsicht, funktionell haben sie die schon immer). Der Vorteil wäre, daß das Sortiment an unterschiedlichen Elementen kleiner würde, stattdessen könnte man sie in Schritten von 90° drehen. Das o.g. Problem mit den zu langen Fahrzeugen müßte anders gelöst werden, denn die Abmessungen eines Objektes müssen eigentlich konstant sein, egal aus welchem Blickwinkel man es ansieht. Man kann die Fahrzeuge zwar weiterhin entsprechend zoomen, aber das sieht etwas albern aus.
Das bedeutet aber: Wenn man ein vorhandenes Netz lädt, werden alle Fahrzeuge kürzer, die in solchen Richtungen stehen oder fahren - und resultierend werden die Züge kürzer. Spätestens wenn sich dort Schaltelemente befinden, besonders Signale oder Schaltkontakte, dann stürzt das Netz ins Chaos, wenn ein solcher Zug weiterfährt. Eine sichere Umstellung von Netzen wäre eigentlich nur möglich, wenn sich alle Fahrzeuge abgestellt in Depots befinden. Diese Situation ist aber für viele Netze niemals gegeben, weil immer irgendwelche Züge draußen sind, und sei es nur als abgestellte und gestoppte Illustration.

Diese Betrachtungen gehen davon aus, daß "nur" die Grafik auf 3D umgestellt würde und ansonsten funktionell alles so bleibt wie es ist, d.h. das Netz besteht aus der 0-Ebene und den Tunnelebenen, die jeweils aus festen Elementen gleicher Grundfläche aufgebaut sind.
Natürlich kann man auch noch weitergehen und sich auch für das Streckennetz irgendein flexibleres 3D-Modell vorstellen. Das würde die Sache aber nicht vereinfachen und die Probleme mit der Grafik nicht lösen, sondern allenfalls noch komplizierter machen. Es erfordert z.B. eine flexible Oberfläche, die sich unterschiedlichen Höhen anpaßt und irgendwie die Tunnelwände auskleidet. Außerdem wäre eine völlig andere Technologie zum Bauen und Bearbeiten von Netzen nötig, das BAHN-typische gleichzeitige "Fahren und Bauen" müßte ggf. wegfallen.

Grüße,
Jan B.
S-Bahn-Freund Stgt
Beiträge: 340
Registriert: Samstag 10. Dezember 2016, 16:01
Wohnort: Dresden (ehemals Salzburg + Stuttgart)
Kontaktdaten:

Re: Der Sprung in die Dreidimensionalität

Beitrag von S-Bahn-Freund Stgt »

Guten Tag,

Vielleicht würde ein ganz neues Programm auf der Basis von Bahn aber auch neue User anlocken....
Für Einige meiner Freunde war das Programm auch deshalb nicht gut genug, weil genau diese interessante Ansicht fehlt. Mir persönlich ist das eigentlich nicht so wichtig, es wäre eher ein sehr schöner Zusatz. Dass man vorhandene Netze nicht laden kann, würde (glaube ich) vielen nichts ausmachen, da man, wenn man die Möglichkeit der 3D-Ansicht hätte, sowieso anders bauen würde (Berge, Höhen, sonstige Landschaft...).
Und ich glaube auch, dass es eine solch fahrplanorientierte Simulation (das ist ja gerade der Reiz an BAHN) nicht in 3D gibt. Das Bauen und Fahren gleichzeitig müsste meiner Meinung nach nicht einmal verschwinden. Probleme könnten ja nach wie vor mit eine Dispatcher-Nachricht gemeldet werden.

Vielleicht würden neue User auch mehr zahlen, wenn die Grafik "moderner" wird (Ein Update von BAHN könnte es ja geben :))

Grüße,
Hosea
Benutzeravatar
piefke53
Beiträge: 246
Registriert: Samstag 3. Mai 2014, 12:11
Wohnort: Wördern / Niederösterreich

Re: Der Sprung in die Dreidimensionalität

Beitrag von piefke53 »

Ich vergleiche es mal mit etwas anderem:

Auch wenn es einigen Usern sehr entgegen käme, wird Microsoft wohl niemals Office mit einer Funktion zum Kaffeekochen versehen.

Ich weiß, der Vergleich hinkt. Wie fast jeder.

Aber gerade die Art der Darstellung und des Strecken- und Fahrzeugbaus machen für viele den Reiz an Bahn aus.
Für mich auch.
Freundliche Grüße aus dem Donautal nähe Wien
Fred


Aktuelle Busparade: Bild
(Die Farben wurden durch die Umwandlung in GIF-Format und Reduzierung auf 256 Farben verfälscht!)
Rolf R
Beiträge: 2187
Registriert: Donnerstag 20. November 2003, 20:41
Wohnort: Erfurt

Re: Der Sprung in die Dreidimensionalität

Beitrag von Rolf R »

Ich würde der Antwort von Fred (@piefke53) noch eins draufsetzen:

wir sehen ja auch schon an BAHN 4., wo ja im Prinzip "nur" die Darstellungsvarianten durch die 22,5 Grad-Bogentechnik erweitert wurde und die Schienen- von den anderen Grafiken abgetrennt wurden, dass viele User davon abgehalten werden, weil die Einfachkeit von BAHN verloren geht.
Bei einem Wechsel zu BAHN 3D würde wahrscheinlich nur eine elitäre Gruppe User angesprochen werden, weil das sicher noch komplizierter sein würde. Und es müsste komplett neu entwickelt werden, was sicherlich auch keine einfache Geschichte ist.

Ich schließe mich da dem Vorredner an: Ich bin BAHN-User, weil es recht übersichtlich ist, weil die Qualität und vor allem auch der Service stimmig sind.

LG
Rolf

P.S.: Und dann stellt sich noch die Frage, wie so ein Netz, dass ein Bundesland nachstellt oder den Verkehr einer Großstadt, als 3D-Variante überhaupt unterzu bringen wäre. Im Prinzip wäre es ja nichts anderes als eine Modellbahn - nur in einem anderen Format. :wink:
Mein Link-Tipp zu BAHN: http://www.gerdinoack.de. Dort findet Ihr Filme und Grafiken zu BAHN von Gerd (Username gnock) und mein neues Fahrzeugarchiv, das auch unter dem neuen Direktlink www.gerdinoack.de/Fahrzeugarchiv_385/ zu erreichen ist.
Dierk Nüchtern
Beiträge: 3109
Registriert: Montag 17. März 2003, 16:55
Wohnort: Dortmund
Kontaktdaten:

Re: Der Sprung in die Dreidimensionalität

Beitrag von Dierk Nüchtern »

Also ich kann mich auch nur anschließen! Ich liebe BAHN weil es relativ einfach gehalten ist, aber eine Unmenge an Möglichkeiten bietet. Ich habe in einer meiner Städte ein Busnetz, das stark an das Netz in Dortmund angelehnt ist. Das heißt: Busse wechseln die Linie, fahren auf bestimmte Stränge in den Betriebshof usw. Genau das ist es, was BAHN ausmacht. Dazu eben die Vielzahl an Fahrzeugen usw.

Eine 3D-Variante würde mich auch definitiv nicht ansprechen. Da könnte ich mir gleich einen der zig-fach vorhandenen Simulatoren kaufen. Der eigentliche Sinn von BAHN ginge verloren.
Jan Bochmann
Beiträge: 2199
Registriert: Sonntag 16. März 2003, 15:25
Kontaktdaten:

Re: Der Sprung in die Dreidimensionalität

Beitrag von Jan Bochmann »

Guten Tag,
S-Bahn-Freund Stgt hat geschrieben:Guten Tag,
Vielleicht würde ein ganz neues Programm auf der Basis von Bahn aber auch neue User anlocken....
Vielleicht, aber sicher ist das nicht. Man sollte hier keine zu großen Erwartungen haben. Auch mit einer 3D-Darstellung könnte sich BAHN nicht grafisch mit anderer Software messen. Es eröffnet viele neue Möglichkeiten, aber alles ist anders. Durch perspektivische Darstellung und nahezu stufenlosen Zoom verschwindet z.B. die Pixelgenauigkeit, d.h. es ist immer eine Unschärfe drin. Andererseits sind nahezu unbegrenzt detaillierte Texturen möglich, und man braucht auch keine Unterscheidung in Zoom1, 2 und 4 mehr - die jeweils höchste genügt, und die muß auch nicht für alle Seiten bzw. Teile eines Objekts gleich sein.
S-Bahn-Freund Stgt hat geschrieben: Für Einige meiner Freunde war das Programm auch deshalb nicht gut genug, weil genau diese interessante Ansicht fehlt.
Ich habe da wenig Vertrauen dazu. Die Erfahrung zeigt, daß jemand mit so einer Begründung dann später auch die nächste Begründung findet: "Ich würde das Programm nutzen, aber es fehlt noch dieses". Und wenn dieses dann drin ist, dann fehlt eben jenes. Das machen manche Leute 20 Jahre und länger so.
S-Bahn-Freund Stgt hat geschrieben: Und ich glaube auch, dass es eine solch fahrplanorientierte Simulation (das ist ja gerade der Reiz an BAHN) nicht in 3D gibt.
Das weiß ich selber nicht. Eigentlich sollten Programme wie CIM oder EEP da doch inzwischen einiges eingebaut haben, aber ich kenne mich damit nicht aus. Freilich, sofern es eher Wirtschaftssimulationen sind, dann beißt sich das vom Prinzip her.

Grüße,
Jan B.
Antworten