Signale per Zugschluß schalten

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Satirya
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Registriert: Freitag 21. Oktober 2011, 21:27
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Signale per Zugschluß schalten

Beitrag von Satirya »

Hi,

ich find die Möglichkeit die Signalerie erst mit dem Zugschluß zu schalten eine sehr gute, und vorallem hübsche Angelegenheit. Im Straßenbahnbetrieb hatte ich damit auch noch keine Probleme.

Jedoch... hab ich gerade einen stark befahrenen Eisenbahnabschnitt darauf "umgerüstet", und obwohl zwischen den Signalanlagen genug Platz ist, unds mit der herkömmlichen Weise per Zugspitze nie Probleme gab hängt sich das nun ständig fest, und beläßt alle paar Programmstunden bis zu 3 Blöcke hintereinander rot. Obwohl der durchfahrende Zug die ja ansich in jedem Fall nach der Durchfahrt wieder frei machen müßte. (sonst dürft ja auch die herkömmliche Zugspitzemethode nicht funktionieren)

Ebenso hab ich auch ständig Probleme in den Bereichen, in denen die Übergänge zwischen Zugspitzen /& -endschaltung sind. Auch da -> locker genug Platz für 2 volle Züge im Übergangsblock, und ich kann mit Sicherheit sagen, (da zig mal beobachtet) daß die Züge da definitiv beide Signale sauber überfahren haben ohne, daß da sich da irgendetwas hätte überschneiden können.

Ich bin mir nicht wirklich sicher wo sich der Fehler versteckt... aber kann es sein, daß die Signale, wenn sie per Zugende geschalten werden, sehr deutlich langsamer reagieren als normal? Bzw daß das nur bei "niedrigeren" Geschwindigkeiten siehe Straba zuverlässig funktioniert?
MatthiasH
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Re: Signale per Zugschluß schalten

Beitrag von MatthiasH »

Hi Satirya,

ich hatte bisher mit der Zugschlussschaltung keine Probleme. Auch bei ICEs mit 280 km/h klappt das einwandfrei. Hast du mal überprüft, ob die Signalanlagen vielleicht ausversehen doppelt verbaut wurden (ist bei mir ein beliebter Fehler)?

LG
Matthias
Rolf R
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Re: Signale per Zugschluß schalten

Beitrag von Rolf R »

Hast du mal überprüft, ob die Signalanlagen vielleicht ausversehen doppelt verbaut wurden (ist bei mir ein beliebter Fehler)?
Ich glaub nicht, dass die Signalanlagen doppelt verbaut wurden - sie funktionierten ja in der "alten" Schaltweise. Es dürfte sich eher um einen Zeitfehler handeln.
Das Signal wird nun wahrscheinlich in der Zeitspanne zwischen dem Passieren und der "rot"-Schaltung ein weiteres Mal auf "grün" geschaltet (durch den nächsten Zug/ Zeitvorgabe).
Ist dann der Maximale Zählerwert auf 1 gesetzt würde die 2. "grün"-Schaltung quasi ignoriert und das Signal wurde dann nach dem Passieren auf rot stehen.
Das würde z.B. erklären, warum bei kürzeren und/oder schnelleren Züge die Umstellung funktioniert und bei langsameren Zügen eben nicht oder nicht immer.

Lösung: entweder den Max-Wert höher setzen (Folge wäre aber, dass das Signal nach dem Passieren des 1. Zuges nicht auf "rot" gänge sondern erst nach dem Passieren des letzten Zuges) oder die erneute Grünschaltung zeitlich hinaus zu zögern (Verlegen der Schaltgleise oder Zeittabelle entsprechend anpassen).

LG
Rolf
Mein Link-Tipp zu BAHN: http://www.gerdinoack.de. Dort findet Ihr Filme und Grafiken zu BAHN von Gerd (Username gnock) und mein neues Fahrzeugarchiv, das auch unter dem neuen Direktlink www.gerdinoack.de/Fahrzeugarchiv_385/ zu erreichen ist.
Jan Bochmann
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Re: Signale per Zugschluß schalten

Beitrag von Jan Bochmann »

Guten Tag,
Satirya hat geschrieben:Hi,

ich find die Möglichkeit die Signalerie erst mit dem Zugschluß zu schalten eine sehr gute, und vorallem hübsche Angelegenheit...
Dieses Verfahren funktioniert aber nicht immer. Deshalb hat BAHN lange Zeit nur das Schalten mit der Zugspitze unterstützt, weil diese Methode nahezu immer angewendet werden kann.

Es gibt mindestens zwei problematische Situationen:

1. Einrücken in ein Depot. Beim Einrücken wird der Zug "vom Netz genommen", sobald die Zugspitze das Depot erreicht. Wenn sich in diesem Moment zwischen Zugspitze und Zugschluß noch Schaltelemente befinden, die mit Zugschluß schalten sollen, dann schalten sie gar nicht.

Lösung: Das letzte Signal bzw. der letzte Kontakt dieser Art müssen weiter weg vom Depot liegen, als der längste dort einrückende Zug lang ist.

2. Sicherung von Stellen, die aus mehreren Richtungen gleichzeitig erreicht werden können. Beispiele sind u.a. eingleisige Strecken sowie Bf.-Ausfahrten aus parallelen Gleisen auf die selbe Strecke. Das sind im Prinzip alle Situationen, wo es mehrere Signale mit Schaltwirkung auf die selbe Signalanlage gibt. Hier kann sich folgendes abspielen:
0. Strecke ist frei, Signale zeigen grün
1. Der erste Zug erreicht sein Signal, die Zugspitze passiert dieses. Geschaltet wird noch nichts.
2. Der zweite Zug erreicht sein Signal, die Zugspitze passiert dieses. Geschaltet wird noch nichts.
3+4. Irgendwann passieren die Zugschlüsse ihre Signale. Nun schalten diese auf rot. Das ist nun aber zu spät, weil beide Züge bereits im Bereich der Signalanlage sind, wo nur ein Zug sein darf.
5. Je nach Situation und Parametern der Signalanlage verschaltet sich nun alles, oder die Züge stoßen zusammen.

Lösung: Die Einfahrsignale müssen mit der Zugspitze schalten. Die Methode "Schalten mit Zugschluß" ist hier nicht anwendbar. Das Ausschalten kann dagegen mit dem Zugschluß erfolgen.

Es gibt auch kompliziertere Lösungen, z.B. Ersatz der einen einfachen Signalanlage durch mehrere, die sich je nach Fahrtrichtung gegenseitig blockieren. Das ist aber von der Situation abhängig, d.g. eine allgemeine Lösung gibt es dafür nicht. Auch hier läuft es aber in der Regel darauf hinaus, mit der Zugspitze einzuschalten.
Satirya hat geschrieben: Jedoch... hab ich gerade einen stark befahrenen Eisenbahnabschnitt darauf "umgerüstet", und obwohl zwischen den Signalanlagen genug Platz ist, unds mit der herkömmlichen Weise per Zugspitze nie Probleme gab hängt sich das nun ständig fest, und beläßt alle paar Programmstunden bis zu 3 Blöcke hintereinander rot.
Vermutlich fahren an irgendeiner Stelle mal 2 Züge ein, wo nur einer sein darf. Wenn der max.Zähler der Anlage 1 ist, dann geht der zweite Einschaltvorgang verloren und wird auch nicht korrekt wieder ausgezählt.
Satirya hat geschrieben: Obwohl der durchfahrende Zug die ja ansich in jedem Fall nach der Durchfahrt wieder frei machen müßte. (sonst dürft ja auch die herkömmliche Zugspitzemethode nicht funktionieren)
Die beiden Methoden sind nicht äquivalent. Beim Schalten mit Zugschluß gibt es viel kompliziertere Zusammenhänge und viel mehr Fehlermöglichkeiten. Was bei Zugspitze geht, muß mit Zugschluß noch lange nicht funktionieren. Siehe Beispiele oben.
Satirya hat geschrieben: Ebenso hab ich auch ständig Probleme in den Bereichen, in denen die Übergänge zwischen Zugspitzen /& -endschaltung sind. Auch da -> locker genug Platz für 2 volle Züge im Übergangsblock, und ich kann mit Sicherheit sagen, (da zig mal beobachtet) daß die Züge da definitiv beide Signale sauber überfahren haben ohne, daß da sich da irgendetwas hätte überschneiden können.
Die Situation verstehe ich so nicht. Wieso dürfen in einem Block zwei Züge sein?
Satirya hat geschrieben: Ich bin mir nicht wirklich sicher wo sich der Fehler versteckt... aber kann es sein, daß die Signale, wenn sie per Zugende geschalten werden, sehr deutlich langsamer reagieren als normal?
Das kommt darauf an, was mit "langsamer reagieren" gemeint ist. Die Reaktion erfolgt später, da der Zugschluß das Signal später passiert als es die Zugspitze macht. Was in der Zeit dazwischen passieren kann, z.B. durch einen anderen Zug, das muß man sich sehr genau überlegen.
Satirya hat geschrieben: Bzw daß das nur bei "niedrigeren" Geschwindigkeiten siehe Straba zuverlässig funktioniert?
Nein. Mit der Geschwindigkeit hat das nichts zu tun.

Grüße,
Jan B.
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