Mangelnde Vandalismus- Prävention

Hier gehören alle Beiträge rein, die nicht direkt mit BAHN zusammenhängen. Also auch alle Themen, welche die große Bahn betreffen.
Jay
Beiträge: 265
Registriert: Montag 3. Mai 2004, 20:51
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Mangelnde Vandalismus- Prävention

Beitrag von Jay »

Ich bin heute in so einem Wagen gefahren, wie du ihn sicher meintest. Zerkratzte Scheiben gehören ja leider schon zur Normalität - verwischte Schmiererein gabs dazu - und dann hat der Wagen auch noch ordentlich gerumpelt.
Bei Umläufen von bis zu 3 Tagen, lässt es sich leider nicht vermeiden, dass die Züge irgendwann schlimmer aussehen - man kann sie ja nicht wegen jedem "Furz" gegen ein Reservefahrzeug tauschen.
Mirko Cisar
Beiträge: 378
Registriert: Dienstag 18. März 2003, 21:08
Wohnort: Viva Colonia
Kontaktdaten:

Re: Mangelnde Vandalismus- Prävention

Beitrag von Mirko Cisar »

Doch, man kann, siehe Üstra Hannover. Die ziehen die Wagen zum Teil sofort (also am nächsten Endpunkt) gegen einen Ersatzzug aus dem Verkehr. Spätestens zum Betriebsschluß geht er raus.
Dadurch wird der "Broken Window Effekt" umgangen.
Sascha Claus
Beiträge: 1849
Registriert: Montag 17. März 2003, 20:15
Wohnort: Leipzig bei P-Town, Nabel der Welt

Re: Mangelnde Vandalismus- Prävention

Beitrag von Sascha Claus »

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">Doch, man kann, siehe Üstra Hannover. Die ziehen die Wagen zum Teil sofort (also am nächsten Endpunkt) gegen einen Ersatzzug aus dem Verkehr.</tr></td></table>
Bei großen Schmierereien machen das wohl die meisten so, aber wer wechselt bei einer zerkratzten Scheibe den ganzen wagen aus?
Make America Great Again? Make Climate Greta!
Am faulsten sind die Parlamente, die am stärksten besetzt sind. —Sir Winston Leonard Spencer 'Winnie' Churchill ***
[heute 20:57:22] yenz: der sascha, siggileiin, weiss alles, man versteht ihn bloß nie
Matches
Beiträge: 1702
Registriert: Freitag 23. Januar 2004, 20:55
Wohnort: Hildesheim

Re: Mangelnde Vandalismus- Prävention

Beitrag von Matches »

Guten Tag!

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">Doch, man kann, siehe Üstra Hannover. Die ziehen die Wagen zum Teil sofort (also am nächsten Endpunkt) gegen einen Ersatzzug aus dem Verkehr. Spätestens zum Betriebsschluß geht er raus.
Dadurch wird der "Broken Window Effekt" umgangen.</tr></td></table>

Werden die Wagen in der Frühzeit immer so stark beschädigt, dass einige nachmittags zerkratzte Scheiben haben oder sehe ich falsch? [img]icon_rolleyes.gif[/img]
Also in Hannover fahren einige Bahnen längere Zeit rum ohne das sie ausgetauscht werden . . . So ist meine Erfahrung.

STN Matches
Da immer Nachfragen kommen - - - M-Village lebt, der Ausbau geht nur schleppend voran
Jay
Beiträge: 265
Registriert: Montag 3. Mai 2004, 20:51
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Mangelnde Vandalismus- Prävention

Beitrag von Jay »

Zwischen Hannover und Berlin gibts aber einen grundlegenden Unterschied - wir haben hier Hoch- UND Niederflurfahrzeuge, die auf die entsprechenden Umläufe müssen.
Bevor sich ein par Rentner beschweren, möchte man die NF-Kurse eben auch wirklich mit NF-Wagen besetzen.
Desweiteren müssen beide Züge dann die Strecke zwischen Tauschort und Betriebshof als Leerfahrt zurücklegen - verursacht ja auch Kosten...

Wenns nötig wird, dann werden natürlich auch mal Züge in Betrieb getauscht - aber in der schönen bunten BWL-Welt...
Mirko Cisar
Beiträge: 378
Registriert: Dienstag 18. März 2003, 21:08
Wohnort: Viva Colonia
Kontaktdaten:

Re: Mangelnde Vandalismus- Prävention

Beitrag von Mirko Cisar »

@Matches:
Zwei Erklärungen...
1.) Sie haben in den letzten zwei Jahren nachgelassen.
2.) Es ist keine allgemeine Vorgehensweise sondern Betriebshof-Entscheidung. Und weil ich in Ahlem immer Glocksee hatte, während Du in Kleefeld bis auf ein paar Döhrener Sonderpatienten hauptsächlich Umläufe aus "Santa Fu" (-hsestraße) hast, ist es verschieden.

@Jay:
Dafür muss die Üstra 2,40 (TW6000) und 2,65m (TW2000/2500) breite Wagen sowie innerhalb der 2,65er Einzel- (TW2000) und Doppeleinheiten (TW2500) umlaufgenau einsetzen. Es sind auf den Linien 3, 5, 7, 9, 10 und 17 nur TW6000 einsetzbar, während auf 2 und 8 zu bestimmten Zeiten geflügelt wird und daher nur TW2000+TW2000 oder TW6000+TW6000 laufen dürfen. Das dann aber auf allen Kursen, weil nicht dieselben Züge wieder zusammenkommen, die zuvor getrennt wurden. Und die beiden Typen sind nur mechanisch kuppelbar, um Tunnelstrecken freizuschieben, ein technischer Traktionsbetrieb ist nicht möglich.

Mirko
Jay
Beiträge: 265
Registriert: Montag 3. Mai 2004, 20:51
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Mangelnde Vandalismus- Prävention

Beitrag von Jay »

Zumindest die Flügelung von Zügen haben wir nicht - allerdings gibts auch bei uns Streckeneinschränkungen.
Bei den Fahrzeugen gibts auch mehrere Varianten
auf die M10 dürfen nur GTZ, ansonsten gibts einzel GT6 und GT6-Traktionen, welche nur vom Werkstattpersonal getrennt werden darf. Dann die KT4D-Traktionen, die KT4Dt-Traktionen und zu guter Letzt noch die T6.
Auf der 21 werden je nach Hof Solo-KT und Solo-T6 eingesetzt. GT6 und GTZ-Traktionen sind auf der M4 im Einsatz.

Klar auch, dass GT6N, GT6NZ, KT4D, KT4Dt und T6 nicht untereinander kuppelbar sind. Die GTs und Tatras lassen sich nicht mal einfach mechanisch kuppeln.
Und dann gibts bei den GT6 noch den Spass mit den Werbewagen, die nur auf bestimmte Weise untereinander gekuppelt werden dürfen.
Und durch die 3-Tage-Umläufe der GTs gibts auch einige Linienwechsel für die Züge - und eben durchgehenden Betrieb im Tages- und Nachtverkehr.
Silli15290
Beiträge: 963
Registriert: Samstag 1. Mai 2004, 18:50
Wohnort: Dresden
Kontaktdaten:

Re: Mangelnde Vandalismus- Prävention

Beitrag von Silli15290 »

*Senfdazugeb*

Fahrpreise erhöhen...?
NEIN!
1.Beispiel: Ich als SCHÜLER nehme keine Strabas auseinander, geschweigedenn beschädige ich sie.
2.Beispiel: Mein Onkel ist HARTZ IV-EMPFÄNGER und beschädigt auch keine Straßenbahn

==> Man kann nicht ganze Gruppen bestrafen (um mal die 2 Gruppen herauszunehmen), nur weil das eine oder andere "Individuum" Fahrzeuge beschädigt.
(Wobei wir wohl von der Anti-Vandalismus-Maßnahme verschohnt werden würden, denn hier gibt es fast keine beschädigten Fahrzeuge)

Vandalismus proportional zur Stadtgröße ...?
NEIN!
Beispiel: In München gibt es wenig Zerstörung, dagegen in kleineren Städten mehr, ich vermute andere Faktoren.



Man kann Vandalismus an ÖPNV-Einrichtungen/Fahrzeugen verhindern, man muss nur alles einstellen und abreißen.
Abgesehn vom Oldie-Wahn, Dresden steht auf Straßenbahn!
Mirko Cisar
Beiträge: 378
Registriert: Dienstag 18. März 2003, 21:08
Wohnort: Viva Colonia
Kontaktdaten:

Re: Mangelnde Vandalismus- Prävention

Beitrag von Mirko Cisar »

Howdie!

Vorverurteilung bringt überhaupt nix. Marburg ist klein (78000 Einwohner) und überdurchschnittlich "sozial stark". Und dennoch bei den Vandalismusdelikten in Hessen pro 1000 Einwohner ewige Nummer 2 hinter Frankfurt.
Der typische (das bedeutet nicht "der einzige" - für die Haarspalter) Tätertypus in Marburg ist der Sohn aus finanziell wie an Einfluss reichem Hause. Getreu dem Motto: "Mein Alter ist <wichtige Position einsetzen, z.B. Chefarzt, Fachbereichsvorsitzender Professor> - gegen unsere Familie geht hier keiner vor!" Das deckt sich nun gar nicht mit den bereits angeführten sozial Schwachen - und in 10 weiteren Städten werden wir wohl 7 weitere Mehrheits-Täter-Profile finden. Für die meisten Verbrechen gibt es keinen "typischen" Täter.

Vorsicht, Satire! Auch z.B. ein gutsituierter Rentner, der aus Wut darüber, dass immer noch der Fahrplan von 2005 hängt, mit seinem Stock eine Fahrplanvitrine einschlägt, begeht ein Vandalismusdelikt! (um mal ein eher satirisches Beispiel für eine unerwartete Tätergruppe zu nennen) Und nach einer halben Stunde erinnern nur noch die Scherben an den Vorfall, in den Augen der Bevölkerung haben dann die "gelangweilten Jugendlichen aus dem Hochhausviertel" die Vitrine auf dem Gewissen. Statt der städtischen Druckerei Beine beim Fahrplandruck zu machen, baut die Stadt ein Jugendzentrum, sicherlich keine Fehlinvvestition, aber am in diesem Fall nicht zielführend.

Mirko
Zuletzt geändert von Mirko Cisar am Sonntag 19. Februar 2006, 12:09, insgesamt 1-mal geändert.
isahere
Beiträge: 122
Registriert: Mittwoch 18. Mai 2005, 09:28

Re: Mangelnde Vandalismus- Prävention

Beitrag von isahere »

Eigentlich wollte ich dazu nichts mehr schreiben ... aber auch aus der Feder Otto Walkes' gibt's eine solche Szene ... Opa steigt in die S- Bahn, zwei Jugendliche machen sich über ihn lustig, zum Hauptfriedhof ginge es in die andere Richtung - er zückt sein Taschenmesser, schneidet Sitze auf und zieht die Notbremse. Und die Polizei führt die Punker natürlich ab, denen man nicht abnimmt, dass sie unschuldig waren. Soviel dazu.

Es sind eigentlich zwei Forderungen, die ich aufgestellt habe:

Für U-Bahnen und S-Bahnen sollen Drehkreuze in den Eingängen und Ausgängen dafür sorgen, dass die Bahnanlagen nicht als Lager für allerlei Gesocks dient.

In Gegenden, wo Vandalismus überhand nimmt, sollen Zeitfahrkarten eingeschränkt bis abgeschafft werden, um einerseits "Rumhängen und Rumfahren" aus Langeweile einzuschränken, und um anderseits Vandalismusschäden nicht noch zu subventionieren. Leuten, welche bei Vandalismusdelikten in Verdacht geraten, sollen von Inhaber- Zeitfahrkarten generell ausgeschlossen werden.

Berlin ... letztes Jahr machte die Nachricht die Runde, dass ein Großteil der Berliner Jugendlichen nicht mehr ausbildungsfähig wäre. In keiner Stadt fällen mir so viel offensichtlich psychisch gestörte Menschen auf, wie eben in Berlin. Und weil ich bisher meist in Westberlin außerhalb Weddings zu tun hatte, war ich bislang noch nie mit der Straßenbahn in Berlin gefahren. Und man sicherte mir zu, dass es in keiner Stadt so leicht wäre, abzurutschen. Und das sagten Berliner. - Für den ÖPNV bedeutet dies zweierlei: einerseits das Paradoxon, dass man sich mit modernen Fahrzeugen und Streckenaus- und Neubauten um seine Kundschaft mit gesteigerter Attraktivität bemüht, aber eine gewisse Klientel diese Bemühungen konterkarikiert. - Anderseits, und da ist wohl am falschen Ende gespart worden, durch die langen Umläufe der Straßenbahnen von drei Tagen, wie Jay schrieb, zeigen Vandalismusschäden allen, welche die Tram benutzen, was man alles so machen in der Straßenbahn kann, wenn man Frust oder Langeweile hat. Und so wirbt der eine Schaden für den nächsten.

Unter Dresdner Rechtsanwälten macht hinter vorgehaltener Hand die Runde, dass die privaten Dienste, welche im Auftrag der dortigen Verkehrsbetriebe meist die Fahrausweise kontrollieren, nicht nach Einzelerfolgen, sondern nach Fangquote bezahlt werden würden. Was manchen zu unrecht Ertappten schon zum Anwalt gehen ließ. - Und da es in Berlin offensichtlich genug Schwarzfahrer und Vandalismus gibt, könnte man dieses "böse" Modell doch auch mal in Berlin anwenden? Denn sicher gibt es in Dresden genug Pöbel, und vereinzelt auch Vandalismusschäden, aber nie in solcher Häufung wie in Berlin. - Und auch wenn man hier ins "gesunde Fleisch" schneidet, sollte die psychologische Wirkung nicht unterschätzt werden, wer von Leuten weiß, die mit Sprühflaschen vom Baumarkt kamen und deshalb ihre Monatskarte verloren, wird schon etwas vorsichtiger sein.

Und eines verstehe ich überhaupt nicht. Sicherlich ist es so, dass jede Aussage so verstanden wird, wie sie der Rezipient auf seiner inneren Landkarte einordnet ... aber als ich den Chaoten, der Terror in der Tram macht, mit einem häufigen ostdeutschen Vornamen (ja, gibt es auch im Altbundesgebiet) versah ... ist dieses Thema gelöscht worden und ich bekam folgende Persönliche Nachricht: <span style="color:red"> gelöscht </span> Warum fühlt man sich angesprochen, wenn nur der Vorname genannt wird und man sonst mit solchen Themen eigentlich nichts zu tun haben dürfte?

<span style="color:red"> Edit Heiko </span> : Namen und Persönliche Nachricht gelöcht, da diese nicht in die Öffentlichkeit gehört. Der Poster hat auf eben diese Nachricht nicht einmal geantwortet.
Zuletzt geändert von isahere am Sonntag 26. Februar 2006, 01:53, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Jan Eisold
Beiträge: 5024
Registriert: Montag 17. März 2003, 15:55
Wohnort: Dresden
Kontaktdaten:

Re: Mangelnde Vandalismus- Prävention

Beitrag von Jan Eisold »

Hallo,

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">Es sind eigentlich zwei Forderungen, die ich aufgestellt habe:</tr></td></table>
Und du meinst wirklich, irgendwelche Forderungen aufstellen zu dürfen ?

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">In Gegenden, wo Vandalismus überhand nimmt, sollen Zeitfahrkarten eingeschränkt bis abgeschafft werden, um einerseits "Rumhängen und Rumfahren" aus Langeweile einzuschränken, und um anderseits Vandalismusschäden nicht noch zu subventionieren.</tr></td></table>
Und wie soll das aussehen ? Gelten dann Monats- oder andere Netzkarten in bestimmten Stadtteilen nicht mehr ? Oder hängt der Fahrpreis vom Wohnort ab (Achtung, böse Falle, Artikel 1 GG beachten !) ?
Ich möchte auch mal auf einen anderen Aspekt aufmerksam machen: Vandalismus kommte an belebten Haltestellen bzw. auf belebten Linien nicht so häufig vor wie auf unbelebteren. Wenn an einer Haltestelle z.B. drei Fahrgäste auf den Bus warten, wird der potentielle Randalierer nämlich dort eher Hämmungen haben, als im leeren Beiwagen einer Straßenbahn. Würde man jetzt in bestimmten Gebieten, die ohnehin ein Vandalismusproblem haben, noch zusätzlich Fahrgäste vergraulen, indem man die Fahrpreise erhöht, werden es die Randalierer danken, weil sie dann noch ungestörter zur Tat schreiten können.
Und noch ein weiterer Aspekt: Wer sagt denn, dass die Übeltäter immer nur vor der eigenen Haustür randalieren ? Dieser Zusammenhang besteht allerhöchstens beim Vanadlismus gegen feste Objekte (Haltestellenhäuschen). Allerdings darf bezweifelt werden, ob die Zerstörer von Haltestelleneinrichtungen tatsächlich auch gleichzeitig Fahrgäste sind !

Fazit: Dein Vorschlag ist m.E. völliger Blödsinn.

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">Berlin ... letztes Jahr machte die Nachricht die Runde, dass ein Großteil der Berliner Jugendlichen nicht mehr ausbildungsfähig wäre. In keiner Stadt fällen mir so viel offensichtlich psychisch gestörte Menschen auf, wie eben in Berlin. </tr></td></table>
Du sprichst hier ein gesamtdeutsches Problem an. Es gibt in jeder Stadt Verrückte, Irre, Gestörte, "Blöde" usw., und das leider in steigendem Maße. Allerdings sollte man auch nicht vergessen, dass Berlin eine siebenstellige Einwohnerzahl hat. [img]icon_exclaim.gif[/img]
Ein Beispiel: Vor einiger Zeit war ich in einer kleineren Stadt (ca. 70.000 Einwohner). Den Namen möchte ich hier mal nicht nennen. Jedenfalls war ich so in der Stadt unterwegs und plötzlich fing dort ein ca. 20jähriger an, auf der Straße fahrende (!) Autos anzugreifen und zu beschädigen. Er hat Rückspiegel abgetreten und die Fahrer angegriffen. Deiner Logik nach muss diese Stadt also entweder zu Berlin gehören, oder alle dort lebenden Menschen sind Verbrecher.

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">Unter Dresdner Rechtsanwälten macht hinter vorgehaltener Hand die Runde, dass die privaten Dienste, welche im Auftrag der dortigen Verkehrsbetriebe meist die Fahrausweise kontrollieren, nicht nach Einzelerfolgen, sondern nach Fangquote bezahlt werden würden. Was manchen zu unrecht Ertappten schon zum Anwalt gehen ließ.</tr></td></table>
Und wieder muss ich schreiben: Völliger Blödsinn !
Dieses "Gerücht" wird immer mal wieder in die Welt gesetzt, von Leuten, die meinen, sie wären als Schwarzfahrer im Recht. Offenbar möchtest du dich auch zu denen zählen ?
Einerseits regen sich die Leute darüber auf, dass ihre Fahrscheine kontrolliert werden und man für Verstöße gegen die Beförderungsbestimmungen (die ja für jeden einsehbar sind, ja man kann sogar am Servicepoint/-hotline fragen) belangt wird, andererseits sind alle empört, wenn sie hören, dass immer wieder Fahrscheine gefälscht werden und dass Schwarzfahrer die Fahrpreise für die ehrlichen Kunden in die Höhe treiben. Aber auch das ist auch wieder nur Ausruck eines viel größeren, zunehmenden und ebenfalls gesamtdeutschen Problems...

MfG Jan
Zuletzt geändert von Jan Eisold am Sonntag 26. Februar 2006, 10:48, insgesamt 1-mal geändert.
- schöner leben ohne nazis -
Benutzeravatar
micha88
Beiträge: 1987
Registriert: Freitag 18. Februar 2005, 12:50
Wohnort: Marbach am Neckar
Kontaktdaten:

Re: Mangelnde Vandalismus- Prävention

Beitrag von micha88 »

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">In Gegenden, wo Vandalismus überhand nimmt, sollen Zeitfahrkarten eingeschränkt bis abgeschafft werden, um einerseits "Rumhängen und Rumfahren" aus Langeweile einzuschränken, und um anderseits Vandalismusschäden nicht noch zu subventionieren. Leuten, welche bei Vandalismusdelikten in Verdacht geraten, sollen von Inhaber- Zeitfahrkarten generell ausgeschlossen werden.</tr></td></table>Siehe oben, dazu habe ich schon oft genug was gesagt...
<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">Berlin ... letztes Jahr machte die Nachricht die Runde, dass ein Großteil der Berliner Jugendlichen nicht mehr ausbildungsfähig wäre. In keiner Stadt fällen mir so viel offensichtlich psychisch gestörte Menschen auf, wie eben in Berlin. Und weil ich bisher meist in Westberlin außerhalb Weddings zu tun hatte, war ich bislang noch nie mit der Straßenbahn in Berlin gefahren. Und man sicherte mir zu, dass es in keiner Stadt so leicht wäre, abzurutschen. Und das sagten Berliner.</tr></td></table>Ohne es zu wissen, aber ich würde behaupten wollen, dass es nicht ein Großteil ist, sondern nur ein überdurchschnittlicher Anteil. (Wo hast du dieswe Angabe eigentlich her? BLÖD-Zeitung?)
<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">Für den ÖPNV bedeutet dies zweierlei: einerseits das Paradoxon, dass man sich mit modernen Fahrzeugen und Streckenaus- und Neubauten um seine Kundschaft mit gesteigerter Attraktivität bemüht, aber eine gewisse Klientel diese Bemühungen konterkarikiert.</tr></td></table>Das klingt jetzt so, als ob die Vandalierer die Mehrheit der Fahrgäste bilden würden, aber es handelt sich vielmehr um eine kleine Minderheit mit großen Auswirkungen.
<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">Anderseits, und da ist wohl am falschen Ende gespart worden, durch die langen Umläufe der Straßenbahnen von drei Tagen, wie Jay schrieb</tr></td></table>Jay schrieb "bis zu 3 Tagen", dass ist ein bisschen was anderes, als wenn man 3 Tage als die Standard-Länge darstellt.
<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">zeigen Vandalismusschäden allen, welche die Tram benutzen, was man alles so machen in der Straßenbahn kann, wenn man Frust oder Langeweile hat. Und so wirbt der eine Schaden für den nächsten.</tr></td></table>Ich glaube, die Leute, die die Straßenbahn beschädigen, wissen auch ohne bereits vorhandene Beschädigungen, was man so machen kann... oder brauchst du da eine Vorlage, um eine Scheibe zu zerkratzen, ein Sitzpolster aufzuschlitzen etc.?
<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">Unter Dresdner Rechtsanwälten macht hinter vorgehaltener Hand die Runde, dass die privaten Dienste, welche im Auftrag der dortigen Verkehrsbetriebe meist die Fahrausweise kontrollieren, nicht nach Einzelerfolgen, sondern nach Fangquote bezahlt werden würden. Was manchen zu unrecht Ertappten schon zum Anwalt gehen ließ.</tr></td></table>Ist dir aufgefallen, dass du hier deine "freundliche Leute von privaten Wachdiensten" selbst widerlegst? Außerdem kann ich es mir zwar vorstellen, dass Fehler passieren - aber diese Fehler werden sich wahrscheinlich schon ohne zuhilfenahme von Juristen aufklären lassen, die die dann unbedingt vors Gericht wollen, sind wahrscheinlich dann eher die, die es nicht wahrhaben wollen...
<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">Und da es in Berlin offensichtlich genug Schwarzfahrer und Vandalismus gibt, könnte man dieses "böse" Modell doch auch mal in Berlin anwenden?</tr></td></table>Du willst also dazu auffordern, dass von nun an auch unschuldige Menschen des Schwarzfahrens beschuldigt werden? Welche Maßstäbe willst du dann ansetzen, wenn das Besitzen eines geeigneten, gültigen Fahrausweißes dir nicht mehr reicht?
(Zur Information: In Deutschland herrscht das Prinzip der Rechtsstaatlichkeit, oder willst du im Rahmen deiner Forderungen auch mal eben noch ein bisschen im Grundgesetz rumpfuschen?)
<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">Denn sicher gibt es in Dresden genug Pöbel, und vereinzelt auch Vandalismusschäden, aber nie in solcher Häufung wie in Berlin. - Und auch wenn man hier ins "gesunde Fleisch" schneidet, sollte die psychologische Wirkung nicht unterschätzt werden, wer von Leuten weiß, die mit Sprühflaschen vom Baumarkt kamen und deshalb ihre Monatskarte verloren, wird schon etwas vorsichtiger sein.</tr></td></table>Da die Sprayer die Bahn garnicht von innen betreten brauchen, dürfte es auch schwer sein, die Sprayer in der Bahn zu belangen. Oder gibt es mittlerweile auch in der Bahn Graffitis?
<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">Und eines verstehe ich überhaupt nicht. Sicherlich ist es so, dass jede Aussage so verstanden wird, wie sie der Rezipient auf seiner inneren Landkarte einordnet ... aber als ich den Chaoten, der Terror in der Tram macht, mit einem häufigen ostdeutschen Vornamen (ja, gibt es auch im Altbundesgebiet) versah ... ist dieses Thema gelöscht worden und ich bekam folgende Persönliche Nachricht: <span style="color:red"> gelöscht </span> Warum fühlt man sich angesprochen, wenn nur der Vorname genannt wird und man sonst mit solchen Themen eigentlich nichts zu tun haben dürfte?</tr></td></table>Das du dir aus tausenden von Vornamen gerade den eines Foren-Users herausgreifst, der deine Aussagen kritisiert bzw. widerlegt ist doch wohl gaaaanz zufällig? [img]icon_evil.gif[/img]
Zuletzt geändert von micha88 am Sonntag 26. Februar 2006, 12:46, insgesamt 1-mal geändert.
Bild
Jay
Beiträge: 265
Registriert: Montag 3. Mai 2004, 20:51
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Mangelnde Vandalismus- Prävention

Beitrag von Jay »

Das "Kontrolleursproblem" gibts in Berlin schon lange. Auch wenn es offiziell nicht so zugegeben wird, unter vorgehaltener Hand heißt es auch bei uns, dass die privaten Kontrolleure nach einem Prämiensystem bezahlt werden, bzw. eine Mindesquote abzuliefern haben. Und dabei kam es bereits mehrmals zu gewaltsamen Übergriffen auf Fahrgäste.

Man sollte auch nicht vergessen, dass Vandalismus ein Gesellschaftsproblem ist und nicht nur die öffentlichen Verkehrsmittel betrifft. Hier ist vor allem die Politik gefragt, die den Zugang zu solchen "Waffen" erschweren und entsprechende Verkaufs & Produktionsauflagen erteilen muss. Aber auf der anderen Seite eben auch ausreichend in den sozialen Sektor investieren und vielleicht auch mal wieder neue Jugendclubs eröffnen, statt nur immer welche zu schließen.
Silli15290
Beiträge: 963
Registriert: Samstag 1. Mai 2004, 18:50
Wohnort: Dresden
Kontaktdaten:

Re: Mangelnde Vandalismus- Prävention

Beitrag von Silli15290 »

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">Oder gibt es mittlerweile auch in der Bahn Graffitis? </tr></td></table>
leider ja.

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">Und dabei kam es bereits mehrmals zu gewaltsamen Übergriffen auf Fahrgäste. </tr></td></table>
Na wunderbar, Schlägerrei in der Straßenbahn...
Man bedenke, als normaler nichtbetroffener Fahrgast würde ich mir an solch einer Stelle Gedanken machen, ob ich nicht doch zu Fuß gehe oder mit dem Auto fahre.

Zum Thema Schwarzfahren:

Es könnte auch sehr hilfreich sein, wenn man nicht 3mal hintereinander die selbe Bahn/den selben Bus kontrolliert. [img]icon_wink.gif[/img]
(Habe es sowohl in Dresden als auch in München erlebt)

Sehr freundlich sollen wohl auch getarnte Kontrolleure auf nichtsahnende Fotografen jeden Alters reagieren.
[Da mir dies noch nicht passiert ist, sondern nur berichtet wurde, kann ich keine Garantie geben, das die Aussage stimmt]
Zuletzt geändert von Silli15290 am Sonntag 26. Februar 2006, 17:20, insgesamt 1-mal geändert.
Abgesehn vom Oldie-Wahn, Dresden steht auf Straßenbahn!
Mirko Cisar
Beiträge: 378
Registriert: Dienstag 18. März 2003, 21:08
Wohnort: Viva Colonia
Kontaktdaten:

Re: Mangelnde Vandalismus- Prävention

Beitrag von Mirko Cisar »

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">Hier ist vor allem die Politik gefragt, die den Zugang zu solchen "Waffen" erschweren und entsprechende Verkaufs & Produktionsauflagen erteilen muss.</tr></td></table>

Die "Waffen" sind Sprühlack (Graffiti), Nägel (Scratching), Edding (Tagging) und Taschenmesser (Sitze aufschneiden) - wobei es für letzteres auch ein gutes Schälmesser oder ein Teppichmesser täte. Wie willst Du denn da was erreichen?
Abgesehen davon, dass das Alltagsgegenstände sind, die quasi jeder zu Hause hat, sehe ich auch hier eine Vorabkriminalisierung. Ich habe selber vier Dosen Sprühlack im Garagenschrank stehen. Bin ich jetzt etwa des Vandalismus verdächtig? Ich sprühe das Zeug ausschließlich auf meine Autos und habe nicht vor, diese demnächst zur Ausbesserung von Lackschäden oder Steinschlägen in eine Werkstatt zu schaffen, weil es Sprühlack nur noch gegen Gewerbeschein der Kraftfahrzeuginnung gibt!
Mein Vater wird kaum erbauter sein, wenn er sich als Hobbyschreiner seine Nägel auf dem Schwarzmarkt besorgen muss.

Mirko
Antworten