doch noch einmal Fahrstraßen

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Rolf R
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Re: doch noch einmal Fahrstraßen

Beitrag von Rolf R »

@M Boden
Lassen wir mal einen ICE1 fahren:
- er kommt von Riesa und fährt an V698, hier sendet er seine Linien-/Kursnummer an das hier verknüpfte Hauptsignal (H101)
- H101 schaut nach: ah ja, ICE1 fährt über Leck101B
- H101 legt Weiche 1340 in Stellung 1, W338 auch, ignoriert W1338 und legt W1339 in Stellung 1. Jetzt guckt es, ob SigAnl10 „frei ist“ und der restliche Fahrweg bis K702 auch. (Ein Zug in BAHN reserviert ja bereits heute seinen Fahrweg mindestens um Zuglänge. Jetzt müsste das das Signal übernehmen, nur eben bis zum definierten Endpunkt)
- Ist dies alles korrekt, erhöht es die SigAnl 10 und 20 um 1 und geht selbst auf Fahrt frei. Mit SigAnl10 wird diese Strecke reserviert, mit SigAnl20 der Bahnübergang geschlossen. Gleichzeitig geht V698 auf „frei“ und ICE1 fährt ohne zu bremsen durch Leckwitz
- beim Überfahren von H101 fällt das Signal auf Halt, die Signalanlage 10 wurde ja schon um eins erhöht (vorgeblockt), deshalb passiert bei Ihr nix mehr. SigAnl20 ist zum Fahrzeuge zählen konfiguriert, also werden diese beim Überfahren von H101 gezählt.
- Alle reservierten Fahrwegelemente werden wieder frei, wenn das letzte Fahrzeug sie verlassen hat (macht BAHN ja jetzt schon)
- Am K702 werden die Fahrzeuge wieder runtergezählt, wenn nicht zufällig ein Gegenzug kommt, gehen die Schranken wieder auf
- ICE 1 wird dann in Böhla SigAnl10 auf 0 setzen (rückblocken) mit den schon vorhandenen Mechanismen.
- alles kann von vorn beginnen
Eins hast Du vergessen: Es muss auf jeden Fall geprüft werden, ob eine Einfahrt von H100 eingestellt ist (es sei denn, H100 legt die Weiche 388 in Stellung 2 und verriegelt diese so, dass H101 sie nicht stellen kann).
- Signalanlagen: Wenn diese als Schutzanlagen (BÜ/ Schranke) eingesetzt werden, wäre es cool, wenn man diese bei erfolgreicher Fahrwegprüfung schließen könne. Das Signal wäre hier dann gleichzeitig Deckungssignal. Eine Auslösung mittels Schaltfunktion (wie bereits möglich) wäre nicht so gut, könnte ja sein, dass der Zug vor dem BÜ „abbiegt“. Die „Fahrstraße“ sollte eine Signalanlage „anstupsen“ können (Schranke schließt) und das (Start-)Signal dann ggf. die Zählung der Fahrzeuge übernimmt (sofern dies eingestellt ist). Die Funktion könnte man dann auch für das Vorblocken verwenden.
Nicht nur das: Es müsste dann auch möglich sein, in eine Signalanlage einfahren zu können. Derzeit würde der Zug ja stehen bleiben, weil beim Zustand 1 ja die SA als besetzt gilt.
Oder auch nicht: siehe Flankenfahrten, Kreuzungen etc. Da dürfte in die SA nicht eingefahren werden.

Gruß
Rolf

Edit: Zitat markiert
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M Boden
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Re: doch noch einmal Fahrstraßen

Beitrag von M Boden »

Rolf R hat geschrieben:@M Boden
es sei denn, H103 legt die Weiche 388 in Stellung 2 und verriegelt diese so, dass H101 sie nicht stellen kann.
Fast genauso habe ich mir das vorgestellt. Das ist ja grad der Clou. In der Fahrstraßenbeschreibung müssen nicht noch andere Signale oder Fahrstraßen eingegeben sein, mit denen man vielleicht in Konflikt kommt. Nach meiner Idee würde in Deinem Beispiel die Fahrstraßenprüfung nach Böhla nicht an W 388 sondern an der Weiche 1338 scheitern, da diese ja mit der Einfahrt über H103 (nicht H100, leider schlecht erkennbar) in Stellung 2 verriegelt oder zumindest für die Fahrt von H103 reserviert ist.
Das ist ja die Idee, dass man keine Verknüpfungen mit anderen Fahrwegen vorab festlegen muss, sondern dass, wenn nur ein einziges Element belegt ist (bzw. vorab als belegt gekennzeichnet wird), die Fahrwegprüfung scheitert. D.h., feindliche Fahrwege schleißen sich einfach selbst aus. Keine Anpassungsarbeiten an bestehenden Fahrstraßen, wenn neue dazukommen...
Nicht nur das: Es müsste dann auch möglich sein, in eine Signalanlage einfahren zu können. Derzeit würde der Zug ja stehen bleiben, weil beim Zustand 1 ja die SA als besetzt gilt.
Oder auch nicht: siehe Flankenfahrten, Kreuzungen etc. Da dürfte in die SA nicht eingefahren werden.
Nicht ganz. Das letzte Signal, dass die Einfahrt in die mit Zustand 1 markierte Signalanlage verhindern könnte, ist ja eben dies, dass die Fahrwegprüfung durchgeführt hat und die Signalanlage selbst auf 1 gesetzt hat. So wie heute auch schon beim Überfahren. In meiner Idee sind ja die Signale in Grundstellung ROT. Mit positiver Fahrwegprüfung sollen sie ja in GRÜN umspringen bis sie vom Zug überfahren werden. Da sollte es kein Problem sein, solange auf Grün zu bleiben. Das vorzeiteige Setzen der SA soll ja erfolgen, um Frontalfahrten zu verhindern.
Bei Flankenfahrten etc. würde bei deren Deckungssignal die Fahrwegprüfung scheitern, weil die SA ja schon 1 (oder mehr) ist und nicht durch deren Signal erst gesetzt wird.

Oh Mann! Rethorisches Feuerwerk ;-) Ich hoffe, ich hab mich einigermaßen verständlich ausgedrückt.

Danke für Deinen Diskussionsbeitrag.

Grüße

Matthias
Zuletzt geändert von M Boden am Dienstag 27. Dezember 2011, 22:39, insgesamt 3-mal geändert.
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M Boden
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Re: doch noch einmal Fahrstraßen

Beitrag von M Boden »

DaSi hat geschrieben:Hallo
Kannst Du M Boden Deinen Beitrag bitte so ändern das er nicht dem Rahmen (Breite)des Forums sprengt ?
Sonst wäre es schön wenn dies ein hier zuständiger Admin übernehmen könnte. Die Darstellung ist so zu unübersichtlich wenn man erst hin und her schieben muß !!
MfG Daniel

Edit: Denke das liegt an dem Bild weil unangemeldet sieht man dieses nicht und da paßt der Beitrag in den Rahmen.
Sorry, Du hast recht. Leider habe ich an dem Beitrag keinen Änderungsbutton, weshalb es gut wäre, wenn ein Admin das bild etwas verkleinern könnte...
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Re: doch noch einmal Fahrstraßen

Beitrag von Heiko Schneider »

Hallo,

ich war mal so frei und habe das Bild etwas verkleinert (Breite auf 1000 Pixel). Ich hoffe, daß die Darstellung nun bei allen besser ist.

Heiko
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Re: doch noch einmal Fahrstraßen

Beitrag von Han_Solo1981 »

So ist die Bildgröße Ok :-)


Gruß

Mark
"Ludmilla" ist die beste :-)
Obelix
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Re: doch noch einmal Fahrstraßen

Beitrag von Obelix »

Hallo, lieber "M Boden"!

Das ist ja eine super Idee und würde die komplizierte Eingabe total vereinfachen, weil diese nämlich dann weitaus logischer ist.
Dein Word-Vergleich klingt in den Ohren eines simplen Anwenders durchaus plausibel!

Über kurz oder lang wird sich Jan Bochmann sicher mit diesem Thema beschäftigen müssen, da eine Aufrüstung der Sicherheitstechnik einen weiteren Quantensprung bei diesem tollen Programm bedeuten würde. Bis jetzt sind halt viele User vom sehr komplizierten Signalsystem "überfordert" und die vorhandenen Lösungen der Kniffler sind leider nicht für alle nachvollziehbar.

Ob beide Versionen parallel (optional) laufen könnten wird die Zukunft zeigen, aber über eine Aufrüstung (+ Vereinfachung) der Sicherheitstechnik wird man auf die Dauer wohl nicht herumkommen können. Trotzdem wäre das geniale Programm bei weitem kein Stellwerk-Simulator, was ja auch gar nicht notwendig ist.
Natürlich könnte man dann selber auch einen (kleinen) Stresstest für Stuttgart 21 durchführen, was aber sicher nicht die Priorität sein sollte.

LG, Obelix.
M Boden
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Re: doch noch einmal Fahrstraßen

Beitrag von M Boden »

Hallo Obelix,

Grüße zu unseren Nachbarn! Es freut mich, dass Dich mein Vorschlag derart begeistert.

Nun, als "spielend einfach" würde ich mein System jetzt auch nicht unbedingt bezeichnen wollen, aber logischer wäre es auch aus meiner Sicht schon. Andererseits finde ich das derzeitige Signalanlagensystem auch nicht unbedingt schlecht. Es ist nur bei komplexeren Gleisplänen nicht gut geeignet, weil hier völlig unübersichtlich und an seine Grenzen stoßend.

Nemen wir an, es gilt eine Weiche zu sichern, die in dem einen Fall auf das Gegengleis lenkt, in der anderen Stelleung nicht. Was habe ich jetzt für Möglichkeiten, die Frontalfahrt zu verhindern?
1. Ich stelle zwischen der Weiche und dem Gegengleis in Signal auf. Sieht nicht schön aus, ist nicht vorbildgerecht.
2. Ich verwende linienselektive Signale vor der Weiche. Die wären bei jeder Linienänderung anzupassen und würden bei evtl fehlgeleiteten Zügen den Dienst versagen. Ich bräuchte hier evtl. mehrere Signale, für jede "Weichenstellung" eines.
3. Ich blockiere vorsichtshalber bei jeder Zugfahrt das Gegengleis, bis ich die Blockade mittels Schaltkontakt nach der Weiche wieder aufhebe. Nicht realistisch.

Daher mein Gedanke: die Fahrwege. Ich brauche keine massig Signalanlagen, um eine rudimentäre Zugsicherung mit Einschränkungen umzusetzen, wo ich schon nach 10 Minuten nicht mehr weiß, welche Anlage was macht. Ich muß kein Signal mehr mit 10 Signalanlagen verknüpfen, damit es den gewünschten Begriff anzeigt. Ich brauche keine Hilfskonstuktionen mehr. Alles das spart Rechenleistung und Resourcen.

Mit Verlaub, mich überfordert das jetzige Signalsystem nicht unbedingt. Allerdings als jemand, der mal programmieren gelernt hat, ist mir die abstrakte Denkweise nicht fern. Gleichwohl glaube ich schon, dass es User gibt, die mit eben diesen tausenden Verknüpfungsmöglichkeiten so ihre Probleme haben. Wie gesagt, schlecht ist das derzeitige System nicht. Nur leider recht unübersichtlich. Also dahin, wo es hinpasst.

So, wie ich Jan Bochmann einschätze, wid er sich sicherlich mit diesen Vorschlägen befassen, zumal ja im Verlauf dieser Diskussion schon reges Interesse geäußert wurde. Er hat in der Vergangenheit meistens die Wünsche der User berücksichtigt. Andererseits muss man ihm auch die Zeit hierfür zugestehen, solche Sachen sind nicht mal eben aus dem Ärmel geschüttelt. Vielleicht äußert er sich demnächst hier mal zu seinen Plänen in dieser Richtung.

Ich möchte Dir für Deinen Kommentar danken. Auch ich bin der Meinung, dass mein Vorschlag das Programm in diesem Punkt übersichtlicher und logischer machen würde. Insoweit sind Deine Ausführungen "Öl auf meine Mühlen" ;-)

Grüße

Matthias
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Rolf R
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Re: doch noch einmal Fahrstraßen

Beitrag von Rolf R »

Was ich in dieser ganzen Diskussion vermisse ist die Abwärtskompatibilät einer neuen Bahnversion (die es dann ja sein würde, da es ja irgendwo/irgendwie doch ein anderes System wäre als das jetzige BAHN 3.84/5/6).
Ich stelle mir gerade vor, mein Netz, welches mit knapp 6200 Weichen und etwas mehr 4700 Signalanlagen (9300 SA-Elementen) sicherlich eher eines der kleineren Netze ist auf diese neue Version umzustellen.
Und stelle mir die Frage: soll sofort aufhören, um den Aufwand erst gar nicht größer werden zu lassen oder soll ich doch noch weiterbauen, um es dann in die Mülltonne zu werfen?
Ich bin der Ansicht, dass es eigentlich nur eine gescheite Lösung geben kann: Eine Trennung in eine Eisenbahnsimulation und eine Stellwerkssimulation. Es träfen 2 unterschiedliche Systeme und auch Denkweisen aufeinander, die den Programmen verschiedene Prioritäten abverlangen würden.
Aber mit dieser Ansicht stehe ich sicherlich nicht allein da und bin auch nicht der Erste, der sie äußert.

Grüße
Rolf
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M Boden
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Re: doch noch einmal Fahrstraßen

Beitrag von M Boden »

Hallo Rolf,

natürlich sollte das abwärtskompatibel sein. Auch ich, wie viele andere auch, können das Gebaute ja auch nicht von heute auf morgen umstellen.
Denn auch bei der Umstellung auf das jetzige Signalsystem haben die Signalanlagen der früheren Versionen weiter funktioniert. (Oder z. Bsp. auch die "Tunnelstrecken" bei Einführung der Ebenen.) Ausserdem hat bis dato niemand verlangt, dass das jetzige Signalsystem abgeschafft werden soll. Mein Vorschlag sollte tatsächlich parallel laufen, mit ein paar leicht modifizierten (d.h. *zusätzliche* Funktionalität!) Elementen. Das bestehende Signalsystem wird auch im meinem System sogar gebraucht, weil es für bestimmte Aufgaben unschlagbar ist! (reine Blockstrecken, Gegenfahrtverhinderung bei eingleisigen Staba-Abschnitten, Bahnübergänge etc.) Es geht um eine zusätzliche Möglichkeit.
Im übrigen, eine Stellwerkssimulation wäre für mich, wenn ich ein "Stellwerk" auf dem Bildschirm habe, auf dem ich aktiv und in Echtzeit den Zugverkehr beeinflussen kann. Dass will niemand und wurde hier auch noch von niemanden verlangt. Es geht nur darum, bestimmte Abhängigkeiten des Eisenbahnverkehrs darstellen zu können. Gerade deswegen ist Bahn ja eine (Eisen)bahnsimulation. Dass dies sehrwohl ein Thema ist, zeigen die zu Hauf im Umlauf befindlichen Lösungen mit hunderten Signalanlagen oder Hilfskonstruktionen im Untergrund.
Ich finde die Diskussion um Eisenbahnsimulation oder Stellwerkssimulation daher etwas müßig, weil letztgenanntes niemand vorgeschlagen hat. Eine Stellwerrkssimulation wäre z. Bsp. ESTWSIM (http://www.estwsim.de/). Die Unterschiede sind m.E. augenfällig. Darumn geht es doch hier überhaupt nicht. Mir geht es nur darum, dass, wenn man Netze simulieren will, sollten die Abhängigkeiten in einem Netz auch realistisch dargestellt werden. Mein Vorschlag soll genau das nur deutlich vereinfachen, logisch darstellen und übersichtlicher machen. Es geht mir auch nicht um die Fahrstraße ansich, sondern um die Beeinflussung oder Nichtbeeinflussung anderer Fahrwege durch diese.
Im Übrigen könnte ich mir vorstellen, dass Du bei Deinem Netz mit "meinem" System eine Menge Signalanlagen und -elemente und damit Resourcen einsparen könntest. Und nur genau darum geht es mir. Trotzdem, Hut ab! Die Parameter, die Du genannt hast, lassen auf ein stattliches Netz und viel Arbeit schließen...
Wie gesagt, die Fahrstraßen sollen zusätzlich dazukommen. Mit der Verfügbarkeit der Vorsignale und der damit verbundenen Abhängigkeit zu einem Hauptsignal, mit der Verknüpfung von Haltestelle und Signal etc. wurden die "alten" Netze ja auch nicht unbrauchbar. Unter dem Gesichtspunkt der Abwärtskompatibilität werden sicher viele Nutzer begeistert sein und dies nach und nach in Ihren Netzen einsetzen. Davon bin ich überzeugt.

Viele Grüße

Matthias
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Jan Eisold
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Re: doch noch einmal Fahrstraßen

Beitrag von Jan Eisold »

Hallo Matthias,
Ich brauche keine massig Signalanlagen, um eine rudimentäre Zugsicherung mit Einschränkungen umzusetzen, wo ich schon nach 10 Minuten nicht mehr weiß, welche Anlage was macht. Ich muß kein Signal mehr mit 10 Signalanlagen verknüpfen, damit es den gewünschten Begriff anzeigt. Ich brauche keine Hilfskonstuktionen mehr. Alles das spart Rechenleistung und Resourcen.
Zumindest was die Verknüpfung und die Übersichtlichkeit angeht, kann mich dein Beispiel (Abzw. Leckwitz) nicht überzeugen:
Wie bereits erwähnt, müsste man Fahrwege vordefinieren. Im Beispiel wären für H101 folgende Fahrwege möglich:
- nach Böhla und
- nach Coswig
Für dieses Signal könnte die Fahrwegbeschreibung nach Böhla so aussehen: „Leck101B;1340,1;388,1;1339,1;SigAnl10;K702:SigAnl10,Z;SigAnl20,F“
(Fahrstraße Leck101B, Weiche 1340 Richtung1; Weiche 388 Richtung1; Weiche 1339 Richtung1; Signalanlage SigAnl10=0? (also Strecke frei?) ,Ende Kontakt K702 [und nach dem Doppelpunkt] erhöhe SigAnl10 um 1 beim Überfahren von mir zähle Züge; erhöhe SigAnl20 um 1 beim Überfahren von mir zähle Fahrzeuge)
Nach Coswig dann so:
„Leck101C;1340,1;388,2;SigAnl11;K707:SigAnl11,Z“
(Fahrstraße Leck101C, Weiche 1340 Richtung1; Weiche 388 Richtung2; Signalanlage SigAnl11=0?,Ende Kontakt K707 [und nach dem Doppelpunkt] erhöhe SigAnl11 um 1 beim Überfahren von mir zähle Züge)

Du willst doch nicht wirklich behaupten, dass die von dir dargestellte Fahrwegbeschreibung übersichtlicher als die Verkettung von mehreren Signalanlagen ist ? Bedenke, dass sich dein Beispiel nur auf eine Abzweigstelle mit vier Weichen bezieht - wie soll das denn bei einem mittelgroßen Bahnhof aussehen !? Es geht mir nicht um die Logik, sondern um die Übersichtlichkeit. Und was passiert, wenn ich eine Weiche zusätzlich einbaue oder eine Weiche wegnehme ? Dann müsste ich ja genau so alle Fahrstraßen ändern.

Ich bin weiterhin der Meinung, wenn man Fahrstraßen in BAHN einführt, muss es zugleich eine automatische Möglichkeit geben, diese zu erzeugen. Sonst ist das nicht praktikabel. Die Fahrstraßen könnten zum Beispiel in einer separaten Datei hinterlegt werden.

Mal als anschauliches Beispiel: Bei uns am Lehrstuhl wurde eine Eisenbahnbetriebssimulation entwickelt, die das Netz als Knoten-Modell abbildet. Darauf lässt man einen Algorythmus los, der dann selbsttätig alle gewünschten Fahrstraßen (auch für Rangierfahrten) sucht. Für diese Fahrstraßen gibt es dann zum Beispiel Durchrutschwege und Geschwindigkeiten und die Züge besitzen eine bessere Fahrdynamik als in BAHN (z.B. sind Zielbremsungen möglich). Man kann also durchaus von einer realistischen Eisenbahnsimulation sprechen. Das hat nichts mit einer Stellwerkssimulation zu tun, denn die innere Funktionsweise der Stellwerke wird nicht abgebildet (nur die Wirkung auf den Betrieb).

MfG Jan
M Boden
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Re: doch noch einmal Fahrstraßen

Beitrag von M Boden »

Hallo Jan,
Jan Eisold hat geschrieben: Zumindest was die Verknüpfung und die Übersichtlichkeit angeht, kann mich dein Beispiel (Abzw. Leckwitz) nicht überzeugen:
Klar, Leckwitz sollte ja auch nicht als Beispiel für die Übersichtlichkeit dienen. Eher für die Probleme, die die derzeitigen Möglichkeiten von BAHN bereits an so einer kleinen Betriebsstelle verursachen. Hätte ich die Übersichtlichkeit meines Vorschlages in den Vordergrund gestellt, hatte ich Dresden Hbf. genommen.
Nehmen wir doch aber das Beispiel Leckwitz nochmal ran: Nochmal der Zug von Riesa nach Böhla. Um die Strecke von Leckwitz nach Böhla blocktechnisch zu sichern, müsste ich jetzt ein Signal NACH der Weiche aufstellen. (Nach Coswig dito) Das ist alles andere als realistisch (auch wenn ich das Signal ausblenden würde).
Oder ich stelle zwei Signale vor der Weiche auf, eins nach Böhla, eins nach Coswig. Auch nicht realistisch. Hier muss ich zudem die Linienselektivität benutzen, damit überhaupt noch was geht. Kommt da mal ein Umleiter, der nicht in einer der Linienlisten hinterlegt ist, bleiben beide Signale wirkunkslos. Und mit welchem der beiden Signale verknüpfe ich eigentlich das Vorsignal?
Oder ich lass den Zug nur fahren, wenn beide Strecken frei sind, dann würde ja ein Ausfahrsignal reichen. Unsinn!
Nochwas, um Flankenfahrten aus Coswig in Zuge nach Böhla zu verhindern, müsste ich eine extra Signalanlage verwenden, die die Einfahrt aus Coswig sperrt, sobald ein Zug aus Leckwitz entweder Richtung Böhla oder Coswig abfährt. Fährt er nach Böhla, ist das in Ordnung. Fährt er nach Coswig, habe ich das Gegengleis unnötig blockiert. Für eine Netzsimulation eigentlich untragbar.
Jetzt rechnen wir diese Probleme von der zweigleisigen Abzweigstelle Leckwitz auf eine Betriebsstelle wie Dresden Hbf. hoch...
Wie bereits erwähnt, müsste man Fahrwege vordefinieren. Im Beispiel wären für H101 folgende Fahrwege möglich:
- nach Böhla und
- nach Coswig
Für dieses Signal könnte die Fahrwegbeschreibung nach Böhla so aussehen: „Leck101B;1340,1;388,1;1339,1;SigAnl10;K702:SigAnl10,Z;SigAnl20,F“
(Fahrstraße Leck101B, Weiche 1340 Richtung1; Weiche 388 Richtung1; Weiche 1339 Richtung1; Signalanlage SigAnl10=0? (also Strecke frei?) ,Ende Kontakt K702 [und nach dem Doppelpunkt] erhöhe SigAnl10 um 1 beim Überfahren von mir zähle Züge; erhöhe SigAnl20 um 1 beim Überfahren von mir zähle Fahrzeuge)
Nach Coswig dann so:
„Leck101C;1340,1;388,2;SigAnl11;K707:SigAnl11,Z“
(Fahrstraße Leck101C, Weiche 1340 Richtung1; Weiche 388 Richtung2; Signalanlage SigAnl11=0?,Ende Kontakt K707 [und nach dem Doppelpunkt] erhöhe SigAnl11 um 1 beim Überfahren von mir zähle Züge)

Du willst doch nicht wirklich behaupten, dass die von dir dargestellte Fahrwegbeschreibung übersichtlicher als die Verkettung von mehreren Signalanlagen ist ?
Ganz klares JA. Von jedem Signal wird es kaum mehr als 3-6 (Zwischen-)Fahrstraßen geben, bis zum Endpunkt der Fahrstraße oder bis zum nächsten Zwischensignal. Nur diese Fahrstraßen interessieren mich auch an diesem Signal und nicht die zig Signalanlagen der Gegenrichtung, die Querfahrten oder Flankenfahrten eventuell verhindern sollen, falls da zufällig grad etwas käme. Übersichtlicher auch deshalb, weil ich vom Signal als Beginn des Fahrweges diesen anhand der eindeutigen Bezeichnungen der tangierenden Elemente ohne weiteres nachvollziehen kann. Ich habe keine endlose Auflistung von Signalanlagennummern mehr, bei der ich auf den ersten Blick nicht nachvollziehen kann, wofür die Anlagen zuständig sind und mit welchen Elementen und Abhängigkeiten sie noch verknüpft sind.
Bedenke, dass sich dein Beispiel nur auf eine Abzweigstelle mit vier Weichen bezieht - wie soll das denn bei einem mittelgroßen Bahnhof aussehen !?

Genau, hierum geht es, um mittelgroße und große Betriebsstellen. Siehe oben! Mein Vorschlag wäre viel kleinteiliger als die derzeit notwendigen 100 oder mehr Signalanlagen, die in und um den Bahnhof sowie mit den benachbarten Blöcken irgendwie verknüpft sind.
Ich definiere dann eine (Teil-)Fahrstraße. Ist die frei, dann Signal auf Grün. Ist sie nicht frei, dann eben nicht.
Es geht mir nicht um die Logik, sondern um die Übersichtlichkeit. Und was passiert, wenn ich eine Weiche zusätzlich einbaue oder eine Weiche wegnehme ? Dann müsste ich ja genau so alle Fahrstraßen ändern.
Genau! Dann muss ich die betreffenden (und eben nur die betreffenden) Fahrstraßen auch korrigieren, wie beim Vorbild. Wenn Du jetzt eine Weiche ein- oder ausbaust, musst Du die Signalanlagen im derzeitigen System doch auch anpassen, zumindest dann, wenn die Weiche eine betriebliche Funktion haben soll. Hier musst Du dann nur noch ein oder zwei, vielleicht auch 5 Fahrwegdefinitionen überarbeiten und nicht mehr 25 Signalanlagen des Mit-, Gegen- oder Querverkehrs.
Ich bin weiterhin der Meinung, wenn man Fahrstraßen in BAHN einführt, muss es zugleich eine automatische Möglichkeit geben, diese zu erzeugen. Sonst ist das nicht praktikabel. Die Fahrstraßen könnten zum Beispiel in einer separaten Datei hinterlegt werden.

Warum? Wenn ein Bahnhof beim Vorbild gebaut wird, macht auch jemand erstmal einen Verschlussplan. Das ist zunächst erst einam etwas Arbeit, gilt aber solange, wie sich im Gefüge nichts ändert. Bei BAHN ist das dann auch nicht mehr Arbeit, als die Signalanlagen anzulegen. Und wenn die Fahrwege fertig definiert sind, kann man diese genau so wie jetzt schon die (kryptischen) Schaltkriterien an das betreffende Signal(anlagen)element anhängen, weil sie ja auch nur für dieses Element sinnhaft sind. Da brauchts keine extra Datei und eigentlich auch keine automatische Möglichkeit. Einzig ein Button, der die eingegebene Fahrstraße zu Testzwecken visualisiert (oder einen Fehelr anzeigt), wäre eine tolle Sache.
Mal als anschauliches Beispiel: Bei uns am Lehrstuhl wurde eine Eisenbahnbetriebssimulation entwickelt, die das Netz als Knoten-Modell abbildet. Darauf lässt man einen Algorythmus los, der dann selbsttätig alle gewünschten Fahrstraßen (auch für Rangierfahrten) sucht. Für diese Fahrstraßen gibt es dann zum Beispiel Durchrutschwege und Geschwindigkeiten und die Züge besitzen eine bessere Fahrdynamik als in BAHN (z.B. sind Zielbremsungen möglich). Man kann also durchaus von einer realistischen Eisenbahnsimulation sprechen. Das hat nichts mit einer Stellwerkssimulation zu tun, denn die innere Funktionsweise der Stellwerke wird nicht abgebildet (nur die Wirkung auf den Betrieb).
Ja, man sollte aber nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen. Ich glaube Zielbremsungen, Fahrdynamik und Durchrutschwege sind nicht wirklich das, was BAHN ernsthaft fehlen würde. Genauso wenig eine automatische Fahrwegssuche, die jedesmal gestartet wird, wenn ein Zug an ein Signal fährt (Und dabei Rechenleistung verbraucht.) Auch beim Vorbild gibt es meines Wissens noch soetwas wie Bahnhofsfahrordnungen, und das aus gutem Grund. Man sollte zudem nicht vergessen, das beim Vorbild ein oder mehrere Rechner eine einzige Betriebsstelle steuern, bei BAHN aber ein Rechner unter Umständen den ganzen Freistaat Sachsen.

Ich möchte eigentlich nur mit kleineren Modifikationen dass, was BAHN ohnehin schon kann, effektiver nutzen. Die Züge in BAHN reservieren sich bereits heute ihren Fahrweg immer mindestens eine Zuglänge im Voraus. In meinem Vorschlag übernähmen das die Signale bis zum Ende der Fahrstraße. Also so viel neues ist das gar nicht. Ausserdem, wie bereits erwähnt, soll meine Idee parallel zum bestehenden System existieren, also entweder Signal an Signalanlage oder Signal mit Fahrstraßen. So kann jeder mit dem arbeiten, was er für geeigneter hält. Möglicherweise wäre eine Lösung mit mehr als nur eine Zuglänge vorausschauenden Fahrzeugen/ Fahrwegen auch ein Einstieg in eine bessere Fahrdynamik mit der Option auf Zielbremsungen...

Vielen Dank für Deinen Beitrag. Nur mit solch konstruktiv-kristischen Bemerkungen lässt sich eine solche Idee wirklich bis ins Detail durchdenken.

Viele Grüße

Matthias
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Re: doch noch einmal Fahrstraßen

Beitrag von Jan Eisold »

Hallo Matthias !
M Boden hat geschrieben:Hallo Jan,
Jan Eisold hat geschrieben: Zumindest was die Verknüpfung und die Übersichtlichkeit angeht, kann mich dein Beispiel (Abzw. Leckwitz) nicht überzeugen:
Klar, Leckwitz sollte ja auch nicht als Beispiel für die Übersichtlichkeit dienen. Eher für die Probleme, die die derzeitigen Möglichkeiten von BAHN bereits an so einer kleinen Betriebsstelle verursachen. Hätte ich die Übersichtlichkeit meines Vorschlages in den Vordergrund gestellt, hatte ich Dresden Hbf. genommen.
Nehmen wir doch aber das Beispiel Leckwitz nochmal ran: Nochmal der Zug von Riesa nach Böhla. Um die Strecke von Leckwitz nach Böhla blocktechnisch zu sichern, müsste ich jetzt ein Signal NACH der Weiche aufstellen. (Nach Coswig dito) Das ist alles andere als realistisch (auch wenn ich das Signal ausblenden würde).
Ich muss das bei meinem System nicht.
Oder ich stelle zwei Signale vor der Weiche auf, eins nach Böhla, eins nach Coswig. Auch nicht realistisch. ... Und mit welchem der beiden Signale verknüpfe ich eigentlich das Vorsignal?
Aus Richtung Glaubitz würde ich genau ein Signal aufstellen, das für beide Richtungen gilt. Theoretisch sogar für Fahrten ins Gegengleis, aber das wollen wir hier erstmal nicht betrachten. Sofern das vorherige Hauptsignal kein Mehrabschnittssignal ist, geht das sogar ohne Tricksereien.
Hier muss ich zudem die Linienselektivität benutzen, damit überhaupt noch was geht. Kommt da mal ein Umleiter, der nicht in einer der Linienlisten hinterlegt ist, bleiben beide Signale wirkunkslos.

Bei mir gibt es immer einen "Standardfahrweg", das ist meistens die Einfahrt bzw. Durchfahrt im durchgehenden Hauptgleis. Soll eine Linie anders fahren, muss das eingetragen werden, sonst nicht.

Linienselektivität: Wie soll denn bei dir am Signal entschieden werden, welche Fahrstraße ein Zug anfordert ? Etwa auch über die Linie ? Dann wäre der "Vorteil" eigentlich nur der, dass bei dir ggf. diese Linien nur je einmal eingegeben werden müssen (bei mir u.U. gar nicht, s.o.), aber ohne die Angabe der Linie oder einer anderen Entscheidungsinformation an irgendeiner Stelle (wo eigentlich ?) wird es wohl nicht gehen.
Oder ich lass den Zug nur fahren, wenn beide Strecken frei sind, dann würde ja ein Ausfahrsignal reichen. Unsinn!
Ja, Unsinn, brauche ich bei mir nicht, siehe oben.
Nochwas, um Flankenfahrten aus Coswig in Zuge nach Böhla zu verhindern, müsste ich eine extra Signalanlage verwenden...
Das ist wohl wahr. Dies könnte ich bei mir allerdings einsparen, wenn man Signalanlagen in BAHN in einer Art Liste speichern und nacheinander ablegen könnte. Dann könnte ich eine Fahrstraße festlegen, und wenn diese wieder aufgelöst (freigefahren) ist die nächste aus der Liste festlegen usw. Das ist eigentlich die wesentliche Funktion, die ich bräuchte, um mit meinem System ziemlich gute Ergebnisse zu erzielen. Ohne diese Festlegung einer Fahrstraße kann es derzeit passieren, dass ein zweiter Zug einem anderen das bereits Fahrt zeigende Signal wieder sperrt. Ich könnte das durch Schaltzüge lösen, aber das mag ich nicht.
..., die die Einfahrt aus Coswig sperrt, sobald ein Zug aus Leckwitz entweder Richtung Böhla oder Coswig abfährt. Fährt er nach Böhla, ist das in Ordnung. Fährt er nach Coswig, habe ich das Gegengleis unnötig blockiert. Für eine Netzsimulation eigentlich untragbar.
Genau. Ein Glück, dass das bei mir gar kein Problem darstellt. :D
Übersichtlicher auch deshalb, weil ich vom Signal als Beginn des Fahrweges diesen anhand der eindeutigen Bezeichnungen der tangierenden Elemente ohne weiteres nachvollziehen kann. Ich habe keine endlose Auflistung von Signalanlagennummern mehr, bei der ich auf den ersten Blick nicht nachvollziehen kann, wofür die Anlagen zuständig sind und mit welchen Elementen und Abhängigkeiten sie noch verknüpft sind.
Wenn ich meine Signalanlagen schon anlegen muss, kann ich sie auch sinnvoll bezeichnen. Mit einem einheitlichen Schema kann man das sehr übersichtlich machen.
Bedenke, dass sich dein Beispiel nur auf eine Abzweigstelle mit vier Weichen bezieht - wie soll das denn bei einem mittelgroßen Bahnhof aussehen !?

Genau, hierum geht es, um mittelgroße und große Betriebsstellen. Siehe oben! Mein Vorschlag wäre viel kleinteiliger als die derzeit notwendigen 100 oder mehr Signalanlagen, die in und um den Bahnhof sowie mit den benachbarten Blöcken irgendwie verknüpft sind.
Bahnhöfe mit 100 Signalanlagen habe ich bisher eigentlich nicht gebraucht. Okay, dazu muss man sagen, dass ich nur Fahrstraßen anlege, die auch benutzt werden, das reduziert den Aufwand erheblich. Brauche ich später doch mal mehr, kann ich es ja einfach nachträglich einbauen.
Ich frage mich aber, was man wirklich spart. Die Signalanlagen der Blockstrecken würdest du ja weiterhin verwenden wollen. Aus "meinen" Signalanlagen für die Fahrstraßen würden "deine" Fahrstraßen werden, also bleibt auch hier die Anzahl gleich. Was wegfiele, wären Signalanlagen zur Absicherung von kreuzenden Fahrten, die ich aber derzeit nur benötige, weil es keine Fahrstraßenfestlegung gibt (s.o.). Was bei mir die Verknüpfung der Signalanlagen ist, wäre bei dir die Zusammensetzung der einzelnen Fahrstraßen (sowohl vom Speicher-, als auch vom Rechenaufwand). Damit würde man in deinem System gegenüber meinem insgesamt durchaus etwas sparen, allerdings schätze ich den Vorteil bei weitem nicht so dramatisch ein wie es in deinen Ausführungen zunächst erscheint.
Es geht mir nicht um die Logik, sondern um die Übersichtlichkeit. Und was passiert, wenn ich eine Weiche zusätzlich einbaue oder eine Weiche wegnehme ? Dann müsste ich ja genau so alle Fahrstraßen ändern.
Genau! Dann muss ich die betreffenden (und eben nur die betreffenden) Fahrstraßen auch korrigieren, wie beim Vorbild. Wenn Du jetzt eine Weiche ein- oder ausbaust, musst Du die Signalanlagen im derzeitigen System doch auch anpassen, zumindest dann, wenn die Weiche eine betriebliche Funktion haben soll. Hier musst Du dann nur noch ein oder zwei, vielleicht auch 5 Fahrwegdefinitionen überarbeiten und nicht mehr 25 Signalanlagen des Mit-, Gegen- oder Querverkehrs.
Ich kann soviele Weichen ein- oder ausbauen wie ich will, solange das keine neuen oder den Wegfall von alten Fahrstraßen bedeutet und es keine Änderungen bei den Fahrstraßenausschlüssen gibt, muss ich an meinen Signalen gar nichts machen.
Ich bin weiterhin der Meinung, wenn man Fahrstraßen in BAHN einführt, muss es zugleich eine automatische Möglichkeit geben, diese zu erzeugen. Sonst ist das nicht praktikabel. Die Fahrstraßen könnten zum Beispiel in einer separaten Datei hinterlegt werden.

Warum? Wenn ein Bahnhof beim Vorbild gebaut wird, macht auch jemand erstmal einen Verschlussplan. Das ist zunächst erst einam etwas Arbeit, gilt aber solange, wie sich im Gefüge nichts ändert. Bei BAHN ist das dann auch nicht mehr Arbeit, als die Signalanlagen anzulegen. Und wenn die Fahrwege fertig definiert sind, kann man diese genau so wie jetzt schon die (kryptischen) Schaltkriterien an das betreffende Signal(anlagen)element anhängen, weil sie ja auch nur für dieses Element sinnhaft sind. Da brauchts keine extra Datei und eigentlich auch keine automatische Möglichkeit. Einzig ein Button, der die eingegebene Fahrstraße zu Testzwecken visualisiert (oder einen Fehelr anzeigt), wäre eine tolle Sache.
Wie lange dauert es denn, bis ich alle Fahrstraßen für Dresden Hbf (nur die aus den bzw. in die Regelgleisen) angelegt habe ? Und wie lange dauert es, wenn ich danach im Bahnhofsvorfeld eine Weiche umbaue, bis ich alle betreffenden Fahrstraßen angepasst habe ? Und nun rechne diesen Aufwand mal auf halbwegs anständige Netze mit vielleicht so ca. 500 km Streckennetz und 100 Betriebsstellen hoch. Es wird schon einen Grund haben, warum wir für unsere "echte" Simulation so ein Tool haben...
Ja, man sollte aber nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen. Ich glaube Zielbremsungen, Fahrdynamik und Durchrutschwege sind nicht wirklich das, was BAHN ernsthaft fehlen würde.
Genau das macht aber den Eisenbahnbetrieb aus, neben der Art der Fahrwegsicherung und der Abstandshaltung. Was nützen mir vorbildgerechte Fahrstraßen, wenn ich jedem Zug per Hand seinen Bremseinsatzpunkt festlegen muss ? Was man allein bei der Aufstellung von Bremstafeln für Zeit und Speicherplatz sparen könnte... :roll:
Genauso wenig eine automatische Fahrwegssuche, die jedesmal gestartet wird, wenn ein Zug an ein Signal fährt (Und dabei Rechenleistung verbraucht.)
Davon habe ich nichts geschrieben. Die Fahrwegsuche soll ein Mal stattfinden und dann würde mit den hinterlegten Fahrstraßen immer weiter gearbeitet (außer, ich führe die Suche wegen Umbauten etc. später nochmal aus). Wenn der Zug in Richtung des Signales fährt, muss natürlich dann irgendwann die Fahrstraße angestoßen werden. Das erfordert dann bei jedem Zug Rechenleistung, wie du schon richtig schreibst.
Ich möchte eigentlich nur mit kleineren Modifikationen dass, was BAHN ohnehin schon kann, effektiver nutzen.
Ich auch ! Ich möchte dir mit meinem Beitrag verständlich machen, dass es dafür jedoch auch andere Lösungsmöglichkeiten gibt. Wie gesagt, ich habe ein eigenes System, dass mit wenigen Ergänzungen eine absolut realistische Fahrstraßenabbildung ermöglichen würde. Es wäre 100% abwärtskompatibel, benötigt keine neuen Elemente (Weichentypen, Signaltypen). Okay, es wäre vielleicht nicht ganz so elegant wie dein System, wenn es bei dir einen automatischen Fahrstraßengenerator gäbe. Das sehe ich nämlich als Vorteil deines Ansatzes: Man könnte die Fahrstraßen komplett neu in das Programm einbringen und dann deren Erstellung automatisieren. Letzteres kann ich mir für mein System nur schwer vorstellen. Ohne diese Automatisierung halte ich aber den Aufwand bei deiner Lösung für unangemessen (gegenüber dem Nutzen, der von der Anzahl der potentiellen Benutzer abhängt).

MfG Jan
Rolf R
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Re: doch noch einmal Fahrstraßen

Beitrag von Rolf R »

@Jan Eisold:

Hast Du Deinen Beitrag aus meinem Speicher geklaut? :) :D

Ich hatte gestern Abend ebenfalls eine Antwort angefangen, aber auf Grund des DFB-Pokalspiels nicht zu Ende geschrieben sondern abgespeichert. Aber alles das, was Du geschrieben hast war inhaltlich absolut identisch mit meinen Ideen.
Da war ich also komplett Deiner Meinung.

So richtig überzeugt mich das System von Matthias (noch) nicht.

Grüße
Rolf
Mein Link-Tipp zu BAHN: http://www.gerdinoack.de. Dort findet Ihr Filme und Grafiken zu BAHN von Gerd (Username gnock) und mein neues Fahrzeugarchiv, das auch unter dem neuen Direktlink www.gerdinoack.de/Fahrzeugarchiv_385/ zu erreichen ist.
M Boden
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Re: doch noch einmal Fahrstraßen

Beitrag von M Boden »

Hallo Jan,
Jan Eisold hat geschrieben:
Klar, Leckwitz sollte ja auch nicht als Beispiel für die Übersichtlichkeit dienen. Eher für die Probleme, die die derzeitigen Möglichkeiten von BAHN bereits an so einer kleinen Betriebsstelle verursachen. Hätte ich die Übersichtlichkeit meines Vorschlages in den Vordergrund gestellt, hatte ich Dresden Hbf. genommen.
Nehmen wir doch aber das Beispiel Leckwitz nochmal ran: Nochmal der Zug von Riesa nach Böhla. Um die Strecke von Leckwitz nach Böhla blocktechnisch zu sichern, müsste ich jetzt ein Signal NACH der Weiche aufstellen. (Nach Coswig dito) Das ist alles andere als realistisch (auch wenn ich das Signal ausblenden würde).
Ich muss das bei meinem System nicht.
Dann würde mich das System interessieren.
Oder ich stelle zwei Signale vor der Weiche auf, eins nach Böhla, eins nach Coswig. Auch nicht realistisch. ... Und mit welchem der beiden Signale verknüpfe ich eigentlich das Vorsignal?
Aus Richtung Glaubitz würde ich genau ein Signal aufstellen, das für beide Richtungen gilt. Theoretisch sogar für Fahrten ins Gegengleis, aber das wollen wir hier erstmal nicht betrachten. Sofern das vorherige Hauptsignal kein Mehrabschnittssignal ist, geht das sogar ohne Tricksereien.
Auch das würde mich näher interessieren. Vor allem, wie Du dem Signal klar machst, in welche Richtung (und damit in welchen Blockabschnitt) der Zug an der Ausfahrweiche fahren will? Welchen Begriff zeigt Dein Ausfahrtsignal, wenn nur einer der anschließenden Blockabschnitte (Böhla oder Coswig) belegt ist?
Hier muss ich zudem die Linienselektivität benutzen, damit überhaupt noch was geht. Kommt da mal ein Umleiter, der nicht in einer der Linienlisten hinterlegt ist, bleiben beide Signale wirkunkslos.

Bei mir gibt es immer einen "Standardfahrweg", das ist meistens die Einfahrt bzw. Durchfahrt im durchgehenden Hauptgleis. Soll eine Linie anders fahren, muss das eingetragen werden, sonst nicht.
Be Weichen ist mir der Standardfahrweg schon geläufig, nur wie machst Du das dem Signal vor der Weiche klar? Insbesondere in Bezug auf vorherige Frage?
Linienselektivität: Wie soll denn bei dir am Signal entschieden werden, welche Fahrstraße ein Zug anfordert ? Etwa auch über die Linie ? Dann wäre der "Vorteil" eigentlich nur der, dass bei dir ggf. diese Linien nur je einmal eingegeben werden müssen (bei mir u.U. gar nicht, s.o.), aber ohne die Angabe der Linie oder einer anderen Entscheidungsinformation an irgendeiner Stelle (wo eigentlich ?) wird es wohl nicht gehen.
Natürlich auch über die Line. Am Signal sind die möglichen Fahrwege hinterlegt. Einer davon ist der Standardfahrweg. Gleichwohl wird im Signal hinterlegt, welche Linie welchen Fahrweg und ggf. welchen Alternativfahrweg nehmen soll. Kommt ein Zug, dessen Linie nicht am Signal hinterlegt ist, wird dieser auf den Standardfahrweg geleitet.
Ich muss aber nicht sagen: "Signal gilt nur für ... Linien" oder "Signal gilt nicht für ... Linien". Das meinte ich mit Linienselektivität. Soetwas gibt es (mit Ausnahme der Rautentafel für Rangierfahrten beim Hl-Signalsystem) beim Vorbild nicht.
Nochwas, um Flankenfahrten aus Coswig in Zuge nach Böhla zu verhindern, müsste ich eine extra Signalanlage verwenden...
Das ist wohl wahr. Dies könnte ich bei mir allerdings einsparen, wenn man Signalanlagen in BAHN in einer Art Liste speichern und nacheinander ablegen könnte. Dann könnte ich eine Fahrstraße festlegen, und wenn diese wieder aufgelöst (freigefahren) ist die nächste aus der Liste festlegen usw. Das ist eigentlich die wesentliche Funktion, die ich bräuchte, um mit meinem System ziemlich gute Ergebnisse zu erzielen. Ohne diese Festlegung einer Fahrstraße kann es derzeit passieren, dass ein zweiter Zug einem anderen das bereits Fahrt zeigende Signal wieder sperrt. Ich könnte das durch Schaltzüge lösen, aber das mag ich nicht.
Jetzt sind wir aber schon irgendwie bei "meinem System" angekommen, nur dass Du das nicht über vorab reservierte Fahrwegselemente machen würdest, sondern über die Verkettung (nicht Verknüpfung) von mehereren Signalanlagen. Das wäre wie ein Bahnhofsblock. Jawoll, auch eine Lösung... Man müsste aber auch hier, wie Du schon schreibst, die verketteten Signalanlagen aber auch schon vorab belegen, damit ein anderer Zug das nicht mehr tun kann. Auch insoweit deckt sich Deine Lösung mit meiner. Und Richtig! Schaltzüge, genau das gilt es zu verhindern.
..., die die Einfahrt aus Coswig sperrt, sobald ein Zug aus Leckwitz entweder Richtung Böhla oder Coswig abfährt. Fährt er nach Böhla, ist das in Ordnung. Fährt er nach Coswig, habe ich das Gegengleis unnötig blockiert. Für eine Netzsimulation eigentlich untragbar.
Genau. Ein Glück, dass das bei mir gar kein Problem darstellt. :D
Womit ich wieder zu meiner ersten Frage käme: Wie funktioniert Dein System?
Übersichtlicher auch deshalb, weil ich vom Signal als Beginn des Fahrweges diesen anhand der eindeutigen Bezeichnungen der tangierenden Elemente ohne weiteres nachvollziehen kann. Ich habe keine endlose Auflistung von Signalanlagennummern mehr, bei der ich auf den ersten Blick nicht nachvollziehen kann, wofür die Anlagen zuständig sind und mit welchen Elementen und Abhängigkeiten sie noch verknüpft sind.
Wenn ich meine Signalanlagen schon anlegen muss, kann ich sie auch sinnvoll bezeichnen. Mit einem einheitlichen Schema kann man das sehr übersichtlich machen.
Richtig. Nur ist der Platz im Eingabefeld der Signale irgendwie auch begrenzt, um hier eine Menge Signalanlagen mit aussagekräftigen (und damit wahrscheinlich auch längeren) Namen einzutragen. Auch ändert das nix daran, dass hier eigentlich nur Verweise aufgeführt sind und mir über die Abhängigkeiten dieser Verweise keine Auskunft geben. Nur mit vielen Klicks komme ich an die Informationen. Hinzu kommt noch, dass diese Verweisliste noch mit einigen logischen Operatoren verknüpft sein dürften, was die Lesbarkeit nicht unbedingt verbessert.
Bedenke, dass sich dein Beispiel nur auf eine Abzweigstelle mit vier Weichen bezieht - wie soll das denn bei einem mittelgroßen Bahnhof aussehen !?

Genau, hierum geht es, um mittelgroße und große Betriebsstellen. Siehe oben! Mein Vorschlag wäre viel kleinteiliger als die derzeit notwendigen 100 oder mehr Signalanlagen, die in und um den Bahnhof sowie mit den benachbarten Blöcken irgendwie verknüpft sind.
Bahnhöfe mit 100 Signalanlagen habe ich bisher eigentlich nicht gebraucht. Okay, dazu muss man sagen, dass ich nur Fahrstraßen anlege, die auch benutzt werden, das reduziert den Aufwand erheblich. Brauche ich später doch mal mehr, kann ich es ja einfach nachträglich einbauen.
Klar, so mache ich das zwangsläufig momentan auch. Gerade aber der nachträgliche "Einbau" erfordert ja, dass ich die bestehenden Abhängigkeiten erstmal aufdrieseln, dann erweitern muss. Das Konstukt wird damit immer komplizierter, weil verschachtelter.
Ich frage mich aber, was man wirklich spart. Die Signalanlagen der Blockstrecken würdest du ja weiterhin verwenden wollen. Aus "meinen" Signalanlagen für die Fahrstraßen würden "deine" Fahrstraßen werden, also bleibt auch hier die Anzahl gleich.Was wegfiele, wären Signalanlagen zur Absicherung von kreuzenden Fahrten, die ich aber derzeit nur benötige, weil es keine Fahrstraßenfestlegung gibt (s.o.). Was bei mir die Verknüpfung der Signalanlagen ist, wäre bei dir die Zusammensetzung der einzelnen Fahrstraßen (sowohl vom Speicher-, als auch vom Rechenaufwand). Damit würde man in deinem System gegenüber meinem insgesamt durchaus etwas sparen, allerdings schätze ich den Vorteil bei weitem nicht so dramatisch ein wie es in deinen Ausführungen zunächst erscheint.

Nicht ganz. Ja, für Steckenblock öder BÜ-Sicherung sind die Signalanlagen ausgezeichnet, insbesonder im Modus "Fahrzeuge zählen". Das ist wie ein Achszählkreis beim Vorbild.
Für den Bahnhofsblock ist das aber zu kompliziert. Zumal man hier auch schon einmal Schaltkontakte bei einer Weichenverbindung zwischen zwei unmittelbar benachbarten Gleisen bräuchte, was aus Platzgründen nur mit recht hässlichen Lösungen machbar ist.
Ich gehe davon aus, dass die Signalanlagen jetzt irgendwie in Form eines Arrays oder eines Records mit ihrern jeweiligen verknüpten Elementen und ihren Parametern und Schaltzuständen organisiert sind. Bei jeder Inanspruchname einer Signalanlage muss auf diese Daten zugegriffen und müssen diese verändert werden. Daher dürften diese Gitter permanent im Speicher sein.
Bei meinem Vorschlag würde nur bei der Fahrwegsanforderung einmal auf die Definitionen zugegriffen werden. Ansonsten nutz BAHN die Reservierung (und auch die Dereservierung) der Fahrwegselemente, die die Züge ja bereits heute schon verwenden, in etwas modifizierter Form. Flnken- und Querfahrten sind damit genauso automatisch ausgeschlossen, wie das von Dir oben geschilderte Problem des nachträgliche Belegen eines Abschnittes durch einen anderen Zug. Die Fahrwegsreservierung ist ja zudem bei Deiner Lösung trotzdem noch notwendig, weil vorhanden, zusätzlich zur Bedienung der Signalanlagen.
Bei meiner Lösung würde man viele Signalanlagen einsparen, inklusive deren Speicherplatz und der Zugriffe auf sie. Man würde viele Schaltkontakte sparen, die zum "Freifahren" einzelner Abschnitte (Signalanlagen) benötigt werden. Und man nutzt bereits vorhandene Funktionen effektiver und reduziert damit den Resourcenverbrauch.
Es geht mir nicht um die Logik, sondern um die Übersichtlichkeit. Und was passiert, wenn ich eine Weiche zusätzlich einbaue oder eine Weiche wegnehme ? Dann müsste ich ja genau so alle Fahrstraßen ändern.
Genau! Dann muss ich die betreffenden (und eben nur die betreffenden) Fahrstraßen auch korrigieren, wie beim Vorbild. Wenn Du jetzt eine Weiche ein- oder ausbaust, musst Du die Signalanlagen im derzeitigen System doch auch anpassen, zumindest dann, wenn die Weiche eine betriebliche Funktion haben soll. Hier musst Du dann nur noch ein oder zwei, vielleicht auch 5 Fahrwegdefinitionen überarbeiten und nicht mehr 25 Signalanlagen des Mit-, Gegen- oder Querverkehrs.
Ich kann soviele Weichen ein- oder ausbauen wie ich will, solange das keine neuen oder den Wegfall von alten Fahrstraßen bedeutet und es keine Änderungen bei den Fahrstraßenausschlüssen gibt, muss ich an meinen Signalen gar nichts machen.
Richtig, was den Sinn dieser Weichen dann aber irgendwie infrage stellt. Die Zahl von Weichen, die ich dann noch aus rein optischen Gründen ein- oder ausbaue, dürfte sich in engen Grenzen halten.
Und selbst dann wären pro Signal (und hier ja auch nur ein Teil der insgesamt vorhandenen) vielleicht 2 oder 3 Fahrwegdefinitionen betroffen, deren Edit recht schnell vonstatten gehen dürfte. Bei der Verwendung von Zwischensignalen, was mit meiner Lösung richtig Gaudi machen würde, wird die Zahl der zu ändernden Fahrwegsdefinitionen noch geringer ausfallen.
Ich bin weiterhin der Meinung, wenn man Fahrstraßen in BAHN einführt, muss es zugleich eine automatische Möglichkeit geben, diese zu erzeugen. Sonst ist das nicht praktikabel. Die Fahrstraßen könnten zum Beispiel in einer separaten Datei hinterlegt werden.

Warum? Wenn ein Bahnhof beim Vorbild gebaut wird, macht auch jemand erstmal einen Verschlussplan. Das ist zunächst erst einam etwas Arbeit, gilt aber solange, wie sich im Gefüge nichts ändert. Bei BAHN ist das dann auch nicht mehr Arbeit, als die Signalanlagen anzulegen. Und wenn die Fahrwege fertig definiert sind, kann man diese genau so wie jetzt schon die (kryptischen) Schaltkriterien an das betreffende Signal(anlagen)element anhängen, weil sie ja auch nur für dieses Element sinnhaft sind. Da brauchts keine extra Datei und eigentlich auch keine automatische Möglichkeit. Einzig ein Button, der die eingegebene Fahrstraße zu Testzwecken visualisiert (oder einen Fehler anzeigt), wäre eine tolle Sache.
Wie lange dauert es denn, bis ich alle Fahrstraßen für Dresden Hbf (nur die aus den bzw. in die Regelgleisen) angelegt habe ? Und wie lange dauert es, wenn ich danach im Bahnhofsvorfeld eine Weiche umbaue, bis ich alle betreffenden Fahrstraßen angepasst habe ? Und nun rechne diesen Aufwand mal auf halbwegs anständige Netze mit vielleicht so ca. 500 km Streckennetz und 100 Betriebsstellen hoch. Es wird schon einen Grund haben, warum wir für unsere "echte" Simulation so ein Tool haben...
Ja, alles nach und nach. Die Frage kann ich eigentlich gleich so zurück geben. Wie lange dauert das denn bei der Lösung über Signalanlagen? Hier gab und gibt es doch auch keine Möglichkeit, deren Estellung zu automatisieren. Ich könnte mir beim besten Willen auch keinen Algorythmus vorstellen, der im Fall des Signalanlagenkonstruktes dazu in der Lage wäre.
Von mir aus, so ein Toll wäre lustig und sehr hilfreich. Aber ob's das unbedingt braucht, wage ich zu bezweifeln.
Ansonsten verweise ich insbesondere in bezug auf den Einsatz von Zwischensignalen auf meine obige Antwort.

(Mir fällt aber gerade noch ein, dass man bei meiner Lösung die Verknüpfung der "Vorsignalfunktion" bei kombin. Signalen insoweit dynamisieren müsste, dass der Vorsignalbegriff mit der Haupsignalstellung des Signals am Ende der eingelegten Fahrstraße entspricht, wenn deren Ende ein Hauptsignal ist. Ist dazwischen noch eine Haltestelle o.ä. könnte geprüft werden, ob der Zug da zu halten hätte, ansonsten könnte die Haltestelle ja an dem mit ihr verknüpten Signal die "Durchfahrt" anfordern. Mann wär' das cool! :D )
Ja, man sollte aber nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen. Ich glaube Zielbremsungen, Fahrdynamik und Durchrutschwege sind nicht wirklich das, was BAHN ernsthaft fehlen würde.
Genau das macht aber den Eisenbahnbetrieb aus, neben der Art der Fahrwegsicherung und der Abstandshaltung. Was nützen mir vorbildgerechte Fahrstraßen, wenn ich jedem Zug per Hand seinen Bremseinsatzpunkt festlegen muss ? Was man allein bei der Aufstellung von Bremstafeln für Zeit und Speicherplatz sparen könnte... :roll:
Ja klar, aber hier stellt sich die Frage: Was wollen wir eigentlich mit BANH machen? Wollen wir a'la SMA Gutachten zu Stuttgart 21 machen oder wollen wir einfach nur Spaß haben? Im Prinzip hast Du recht, aber mit diesem "Schönheitsfehler" kann ich leben. Zumal ich mir vorstellen könnte, dass mit der "vorauseilenden Fahrwegprüfung" nach meiner Lösung das ermitteln von Bremspunkten tatsächlich irgendwann mal technologisch umsetzbar wäre.
Genauso wenig eine automatische Fahrwegssuche, die jedesmal gestartet wird, wenn ein Zug an ein Signal fährt (Und dabei Rechenleistung verbraucht.)
Davon habe ich nichts geschrieben. Die Fahrwegsuche soll ein Mal stattfinden und dann würde mit den hinterlegten Fahrstraßen immer weiter gearbeitet (außer, ich führe die Suche wegen Umbauten etc. später nochmal aus).
Siehe oben.
Wenn der Zug in Richtung des Signales fährt, muss natürlich dann irgendwann die Fahrstraße angestoßen werden. Das erfordert dann bei jedem Zug Rechenleistung, wie du schon richtig schreibst.

Ja, aber nur einmal pro Zuganfahrt auf das Signal und nicht bei mehreren Siganlanlagen
Ich möchte eigentlich nur mit kleineren Modifikationen dass, was BAHN ohnehin schon kann, effektiver nutzen.
Ich auch ! Ich möchte dir mit meinem Beitrag verständlich machen, dass es dafür jedoch auch andere Lösungsmöglichkeiten gibt.
Zweifelsohne. Daher möchte ich Dir für den betrag danken. Mit dieser Form des Dialogs kann an das Für und Wider abwägen und so die beste Lösung ermitteln.
Wie gesagt, ich habe ein eigenes System, dass mit wenigen Ergänzungen eine absolut realistische Fahrstraßenabbildung ermöglichen würde.
Rudimentär würde mir reichen...
Es wäre 100% abwärtskompatibel, benötigt keine neuen Elemente (Weichentypen, Signaltypen).

Abwärtskompatibel wäre meins auch. Okay, man müsste einige Elemante erweitern, wie das aber bei den letzten Versionsänderungen aber auch problemlos der Fall war.
Okay, es wäre vielleicht nicht ganz so elegant wie dein System, wenn es bei dir einen automatischen Fahrstraßengenerator gäbe. Das sehe ich nämlich als Vorteil deines Ansatzes: Man könnte die Fahrstraßen komplett neu in das Programm einbringen und dann deren Erstellung automatisieren. Letzteres kann ich mir für mein System nur schwer vorstellen.
Über Eleganz lässt sich bekanntlich streiten. Mir macht es jedoch den Eindruck, als ob Dein System einen sehr hohen Entwicklungsstand hat. Nur würde ich den Aufwand bei der Lösung mit vielen Siganlanlagen für unangemessen halten. Ist halt immer eine frage des Blickwinkels...
Ohne diese Automatisierung halte ich aber den Aufwand bei deiner Lösung für unangemessen (gegenüber dem Nutzen, der von der Anzahl der potentiellen Benutzer abhängt).
Das ist Ansichtssache... :wink:

Viele Grüße in meine Heimat

Matthias
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Re: doch noch einmal Fahrstraßen

Beitrag von Jan Eisold »

Rolf R hat geschrieben:@Jan Eisold:

Hast Du Deinen Beitrag aus meinem Speicher geklaut? :) :D
Öhm.. äh... also... nö... :roll:

Jan
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