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Reisendenüberweg ohne Befahrung

Verfasst: Sonntag 21. Januar 2018, 03:38
von SeWoPla
Guten Morgen,


ja, manchmal sind Bereitschaften sehr ruhig... und daher konnte ich mal ein paar Gedanken quälen - ein ergebnis habe ich aber nicht erzielt.

Folgende Situation habe ich mir zusammengebaut:

Gleis 1 eines Bahnhofes (ehemals Durchgangsbahnhof, Gleise alle noch vorhanden), Bahnsteig, Ausfahrsignale in beide Richtungen. Der Zug passiert nur das ESig F und endet am ASig P1, dort wendet er und fährt zurück hinter das ESig F. Hinter dem ASig P1 (im Durchrutschweg) befindet sich der Reisendenüberweg zum Bahnsteig 2. Bei Zugeinfahrten soll dieser RÜ gesichert sein, realisiert wird dies mit einem Schaltkontakt vor dem Anmeldekontakt für die Einfahrstraße. Nach dem Halt am Taktpunkt soll der BÜ zeitverzögert wieder öffnen. Und genau das bekomme ich nicht hin da er ja bei Befahrung eines normalen Schaltkontaktes sofort öffnen würde während der Zug sich noch bewegt.

Hat hier jemand eine Anreigung für mich wie man dies im BAHN 3.88 umsetzen kann? Im Gegensatz zu den Hauptsignalen kann der BÜ leider nicht zu einer bestimmten Zeit zurückschalten. Hilfsweise, damit meine Fahrstraßen funktionieren wird er aktuell am ASig N1 (Gegenrichtung) ausgeschaltet. Eine Schließzeit > Wendezeit möchte ich vermeiden.


Viele Grüße und recht herzlichen Dank für Antworten.


Sebastian Woelk

Re: Reisendenüberweg ohne Befahrung

Verfasst: Sonntag 21. Januar 2018, 10:31
von piefke53
Bei den Schaltkontakten kann man doch sowohl die "Wirkrichtung" festlegen als auch das Schaltmerkmal (Zuganfang / Zugende). Damit sollte das eigentlich zu schaffen sein.

Re: Reisendenüberweg ohne Befahrung

Verfasst: Sonntag 21. Januar 2018, 19:27
von Jan Eisold
Hallo,

es geht ja nicht um die Richtung, sondern darum, dass der RÜ nach dem Halt des Zuges noch eine Weile geschlossen bleiben und dann zeitversetzt geöffnet werden soll (so ähnlich wie die zeitversetzte Auflösung von Durchrutschwegen in Relais- und elektronischen Stellwerken).

Eine Möglichkeit wäre, die Rückschaltzeit zu nutzen. Dafür wird der RÜ wie gehabt mit der jeweiligen Fahrstraße gesichert und zusätzlich durch eine einfache Signalanlage (max 1, gesperrt bei 1), d. h. er ist nur geöffnet bei nicht eingestellter Fahrstraße und wenn der Zählerstand der Signalanlage = 0 ist. Spätestens dort, wo der Zug die Fahrstraße auflöst, baut man nun einen Schaltkontakt ein, der die Signalanlage einschaltet (+) und gibt zusätzlich bei "Nach dieser Zeit zurückschalten (0 wenn nicht):" eine hinreichend lange Dauer ein. Diese sollte so groß sein wie die Fahrzeit des Zuges vom Kontakt bis zum Halt plus der gewünschten Verzögerung.

MfG Jan

Re: Reisendenüberweg ohne Befahrung

Verfasst: Dienstag 23. Januar 2018, 10:18
von Eberhard
Hallo,
da ich Fan von einfachen Lösungen bin, würde ich das so realisieren: der einfahrende Zug schließt den RÜ. Gleichzeitig wird irgendwo (vielleicht im Untergrund?) ein Hilfszug gestartet. Der Ausschaltkontakt befindet sich auf der Strecke des Hilfszuges. Durch die Wahl der Streckenlänge und der Geschwindigkeit dieses Hilfszuges kann die Dauer der Schließung sehr genau bestimmt werden. Wenn die Hilfsstrecke ein Rundkurs ist, kann der Hilfszug auch gleich wieder zum Startpunkt zurückkehren und auf seinen nächsten Einsatz warten.
Ich hoffe, ich konnte helfen. Liebe Grüße, Eberhard

Re: Reisendenüberweg ohne Befahrung

Verfasst: Sonntag 28. Januar 2018, 16:35
von SeWoPla
Hallo zusammen,


danke euch erst einmal für die zahlreichen Antworten. Da ich irgendwie vergessen hatte das ich diese Frage im Forum gestellt habe - lange nach dem Beitrag war es dann nicht mehr so ruhig :-( habe ich die letzten Tage wieter probiert.

Die Variante "Hilfszug" habe ich garnicht bedacht und daher auch nicht weiter geprüft. Für den Fall denke ich doch noch einmal damit zu testen. Bei meinem jetzten Fall habe ich die Anordnung "Anforderungskontakt FStr" > "Einschaltkontakt BÜ" > ESig > "Bahnsteig" > "ASig" > "Überweg" - am Überweg selbst kann ich keine Rückschaltzeit festlegen. Am Anforderungskontakt aber schon. Und so funktioniert das ganze dann auch. Einzig ist aktuell das Problem das der RÜ bei jeder Einfahrt schließt, er liegt aber nur im Gleis 1. Hier denke ich das die Lösung von Eberhard die beste ist. Das ESig hat mehrere beginnende Fahrstraßen. Die Signalanlage des Hilfssignals wird in der Fahrstraße "ESig-Gleis1" mit eingetragen, bei Schaltwirkung ohne Einschaltung (+), somit geht das Signal auf Fahrt. Der Hilfszug kann eine Runde fahren und kurz vor dem Zielsignal den BÜ wieder frei schalten. Die Streckenlänge des Rundkurses muss ich dann so bemessen das der Hilfszug die Zeit der Einfahrt zzgl. Sicherheitszeit benötigt um am Ausschaltkontakt zu sein. Dieser kann unmittelbar vor dem Signal liegen und auf Zugspitze reagieren. Als Fahrzeug reicht ja hier eine einzelne Lokomotive oder sogar ein Pferd... :-)

Ich werde über das Ergebnis dann mal berichten. Aktuell schlage ich mich gerade mit dem nächsten Zwischenbahnhof der Strecke und einer Abzwiegstelle herum. Und wenn die beiden fertig sind kann ich meinen gewünschten Fahrplan testen. Mir graut noch vor den vielen Fahrstraßen:-)


Viele Grüße
Sebastian Woelk

Danke Eberhard!

Verfasst: Sonntag 11. Februar 2018, 02:05
von SeWoPla
Der Tipp von Eberhard funktioniert sehr gut! Einzig an der Länge des Rundkurses für den "Hilfszug" muss ich nochmal feilen. Aktuell ist mir mein BÜ noch zu lange geschlossen nachdem der Zug hält, aber das ist eine kinderleichte Feinheit...

VG Sebastian Woelk