Hallo,
nach einiger Zeit Ruhe bin ich nun aus aktuellem Anlaß wieder am bauen... Der leistungsfähige Containerbahnhof ist gebaut, nun geht es an die Strecke. Rund 1000 Km müssen nachgebildet werden (einer realen Planung nachempfungen). Besonderheit: eingleisig, ca. 50 Kreuzungsbahnhöfe mit zwei Gleisen, 5 davon sind größere Bahnhöfe mit mehrere Gleisen).
Zwischen den größeren Bahnhöfe gibt es also Abschnitte mit bis zu 9 Kreuzungsbahnhöfen. Die Züge fahren im Abstand der Kreuzungsbahnhöfe, mit folgender Besonderheit: wartet ein Zug (1) in einem Kreuzungsbahnhof auf den Gegenzug (2), ist es dem nachfolgenden Zug (3) möglich, bis zum Einfahrsignal nachzurücken. (Der Gegenzug kreuzt also zwei Züge). Signaltechnisch habe ich das für folgende und Gegenzüge im Griff.
Nur ergibt sich folgende Gefahr: es passiert, dass nachdem Zug (2) eingefahren ist, ein weiterer Zug in der Gegenrichtung losfährt (4), bevor Zug (1) die Strecke belegt hat. Ein klassischer Deadlock.
Mein Gedanke: die Strecke verschachtelt abzusichern. Beispiel: Kreuzungsbahnhof A - Kreuzungsbahnhof B - Kreuzungsbahnhof C. Der Abschnitt A bis C darf von maximal drei Zügen belegt werden (obwohl bei drei in einer Richtung und einem in die Gegenrichtung nichts passieren würde). Die Absicherung geht dann weiter, also max. drei Züge zwischen B und D, zwischen C und E. Hat da jemand Erfahrung, müsste eigentlich funktionieren? Gibt es elegantere Lösungen?
Nun aber die Krönung: es fahren einzelne schnelle Reisezüge auf der Strecke, die möglichst unbehindert durchfahren sollen. Für die Zugfolge und Überholungen ist das kein Problem (zumindest bislang theoretisch nicht), was mache ich aber, um die Gegenzüge so rechtzeitig aufzuhalten, dass Reisezüge nicht oder kaum an Kreuzungsbahnhöfen anhalten müssen?
Idee ist eine zusätzliche Signalanlage. Beispiel (Strecke A-B-C): Reisezüge, die den Bahnhof A verlassen haben, stellen ein Signal in der Gegenrichtung im Bahnhof C auf Halt. Die Position des Einschaltkontakts kann optimiert werden. Der Reisezug muss also in B nur noch warten, wenn in einem ungünstigen Fall ein Güterzug kurz vor Ausfahrt des Reisezuges in A das Signal in C in Richtung P passiert hat und der Reisezug zuerst in B ankommt. (was aber auch Sinn macht, da sonst der Güterzug unverhältnismäßig lange warten muss).
Auch hier die Frage: meint ihr das funktioniert? Ginge es besser?
Denn meine Erfahrung lehrt mich: man muss ein Netz komplett Deadlock-sicher machen, denn spätestens nach einigen Tagen der Simulation hat man sonst ein Problem...
Eingleisig: Anti-Deadlock + Schnellzug-Priorisierung
Eingleisig: Anti-Deadlock + Schnellzug-Priorisierung
Zuletzt geändert von Mr.Rail am Donnerstag 29. Januar 2009, 11:29, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Eingleisig: Anti-Deadlock + Schnellzug-Priorisierung
Hallo,
klingt, als wäre das Netz von mir - ich liebe Signalanlagen.
Was ich dafür mache, ist
1. die gestaffelte Anmeldung: Reisezüge fordern früher an als Güterzüge und werden mit gesonderten Kontakten versorgt (damit jedes Signal unterscheiden kann, was da kommt)
2. richtungsgebundene Blockierungen: Dann können da auch 10 Güterzüge im eingleisigen Abschnitt sein; eine Signalanlage blockt für die Gegenrichtung, die zweite bis zum nächsten Signal - ob das ein Block im eingleisigen Abschnitt oder das nächste ESig ist, ist ja relativ egal.
3. Elegant finde ich die sog. flexiblen Kreuzungen mit passender Einfahrgeschwindigkeit (a) - und, dass das Signal nicht direkt vor dem Zug auf rot fällt (b).
3a: Flexible Einfahrgeschwindigkeit: Darstellbar mit hinreichend vielen unsichtbaren Vorsignalen.
3b: Voranmeldung einbauen. Beispiel:
Zug1 fährt A->C, Zug2 fährt C->A
Zug 1 ist ein schneller Reisezug, Zug2 ist ein Güterzug.
Jetzt fordert Zug1 die Voranmeldung für den Abschnitt B->A an, das heißt, der Güterzug hat jetzt noch 40 Sekunden, das Hauptsignal zu passieren; ist er bereits am Vorsignal vorbeigefahren (Vr1), so schafft er das; kommt er nach der Voranmeldung am (ggf. unsichtbaren) Vorsignal vorbei (Vr0!), braucht er wegen der geringeren Geschwindigkeit länger und bleibt am Signal stehen.
Nach den 40 Sekunden ist die Sache entschieden, der Reisezug bekommt die endgültige Anforderung und ggf. freie Fahrt.
Hilft übrigens auch bei flexiblen Überholungen; ich mag das halt nicht so, wenn der Güterzug mit 100 km/h aufs Abstellgleis fährt.
Um noch auf die Frage der Reise-Güterzug-Kreuzung einzugehen, "besser" ist wohl immer relativ. Die Möglichkeit, dass der Reisezug ausreichend früh anfordert, sollte genutzt werden; wie viel das dann vorher ist, hängt natürlich von den Geschwindigkeiten von Reise- und Güterzug ab. Wichtiger ist hier aber, dass überhaupt wie geplant gekreuzt werden kann und nicht zwischendrin sowieso noch zwei Züge hängen, sodass der Reisezug eh nicht dran vorbeikommt; da brauchste in den größeren Bahnhöfen entsprechende Anforderungen, dass da Trassen für die freie Strecke freigehalten werden.
klingt, als wäre das Netz von mir - ich liebe Signalanlagen.
Was ich dafür mache, ist
1. die gestaffelte Anmeldung: Reisezüge fordern früher an als Güterzüge und werden mit gesonderten Kontakten versorgt (damit jedes Signal unterscheiden kann, was da kommt)
2. richtungsgebundene Blockierungen: Dann können da auch 10 Güterzüge im eingleisigen Abschnitt sein; eine Signalanlage blockt für die Gegenrichtung, die zweite bis zum nächsten Signal - ob das ein Block im eingleisigen Abschnitt oder das nächste ESig ist, ist ja relativ egal.
3. Elegant finde ich die sog. flexiblen Kreuzungen mit passender Einfahrgeschwindigkeit (a) - und, dass das Signal nicht direkt vor dem Zug auf rot fällt (b).
3a: Flexible Einfahrgeschwindigkeit: Darstellbar mit hinreichend vielen unsichtbaren Vorsignalen.
3b: Voranmeldung einbauen. Beispiel:
Zug1 fährt A->C, Zug2 fährt C->A
Zug 1 ist ein schneller Reisezug, Zug2 ist ein Güterzug.
Jetzt fordert Zug1 die Voranmeldung für den Abschnitt B->A an, das heißt, der Güterzug hat jetzt noch 40 Sekunden, das Hauptsignal zu passieren; ist er bereits am Vorsignal vorbeigefahren (Vr1), so schafft er das; kommt er nach der Voranmeldung am (ggf. unsichtbaren) Vorsignal vorbei (Vr0!), braucht er wegen der geringeren Geschwindigkeit länger und bleibt am Signal stehen.
Nach den 40 Sekunden ist die Sache entschieden, der Reisezug bekommt die endgültige Anforderung und ggf. freie Fahrt.
Hilft übrigens auch bei flexiblen Überholungen; ich mag das halt nicht so, wenn der Güterzug mit 100 km/h aufs Abstellgleis fährt.
Um noch auf die Frage der Reise-Güterzug-Kreuzung einzugehen, "besser" ist wohl immer relativ. Die Möglichkeit, dass der Reisezug ausreichend früh anfordert, sollte genutzt werden; wie viel das dann vorher ist, hängt natürlich von den Geschwindigkeiten von Reise- und Güterzug ab. Wichtiger ist hier aber, dass überhaupt wie geplant gekreuzt werden kann und nicht zwischendrin sowieso noch zwei Züge hängen, sodass der Reisezug eh nicht dran vorbeikommt; da brauchste in den größeren Bahnhöfen entsprechende Anforderungen, dass da Trassen für die freie Strecke freigehalten werden.
Re: Eingleisig: Anti-Deadlock + Schnellzug-Priorisierung
Hallo,
ja, Signalanlagen sind eine feine Sache. Aber sie haben mir auch eine Menge Kopfzerbrechen breitet in letzter Zeit, denn ein Fehler schleicht sich schnell ein. Bis der bei gnadenlos verschachtelten Anlagen gefunden ist...
Danke für die Hinweise.
Den Deadlock auf der eingleisigen Strecke so vermieden, dass der "Gegenfahrtschutz" erst auflöst, dann der "Folgefahrschutz". Damit können rund um einen zweigleisigen Kreuzungsbahnhof nur noch maximal drei Züge auf einmal sind.
Nicht ganz gelöst ist das Problem des Schnellzuges. Vorausfahrende Züge werden im nächsten Überholbahnhof gestoppt, am Streckenanfang ist eine fahrplanbezogene Komponente eingebaut (geht nicht anders...).
Nur wie ich gegenfahrende Züge intelligent stoppe, ist mir noch nicht klar. Wenn ich diese signaltechnisch durch einen Schnellzug aufhalte, dann laufen folgende Züge aufeinander auf. Sprich: Der Schnellzug muss in jedem Kreuzungsbahnhof halten und zwei Gegenzüge passieren lassen. Und: sollte sich doch noch ein Zug in der Richtung des Schnellzuges befinden, kann es zum Deadlock kommen: Zwei gegenfahrende Züge laufen auf, einer im Bahnhof, der andere im Einfahrsignal. Der dem Schnellzug vorausfahrende Zug kommt im Bahnhof zum stehen, der folgende Schnellzug am Einfahrsignal aus....
Im weiteren Streckenverlauf lässt sich dies durch eine entsprechende Zahl der Signalanlagen verhindern (wobei der Aufwand im Moment wahnsinnig erscheint), aber am Streckenanfang bin ich noch völlig ratlos. Es fallen mir nur Lösungen ein, die die Streckenkapazität gnadenlos senken.
Fahrplanmäßig kann ich alles gut darstellen, aber das System muss stabil sein. Sprich: Ich muss an beliebiger Stelle ein Stück Gleis herausnehmen können. Wenn ich dieses nach beliebiger Zeit wieder einbaue, müssen sich die entsprechenden Turbulenzen selbst wieder einrenken (Taktausfälle gibt es natürlich...).
ja, Signalanlagen sind eine feine Sache. Aber sie haben mir auch eine Menge Kopfzerbrechen breitet in letzter Zeit, denn ein Fehler schleicht sich schnell ein. Bis der bei gnadenlos verschachtelten Anlagen gefunden ist...
Danke für die Hinweise.
Den Deadlock auf der eingleisigen Strecke so vermieden, dass der "Gegenfahrtschutz" erst auflöst, dann der "Folgefahrschutz". Damit können rund um einen zweigleisigen Kreuzungsbahnhof nur noch maximal drei Züge auf einmal sind.
Nicht ganz gelöst ist das Problem des Schnellzuges. Vorausfahrende Züge werden im nächsten Überholbahnhof gestoppt, am Streckenanfang ist eine fahrplanbezogene Komponente eingebaut (geht nicht anders...).
Nur wie ich gegenfahrende Züge intelligent stoppe, ist mir noch nicht klar. Wenn ich diese signaltechnisch durch einen Schnellzug aufhalte, dann laufen folgende Züge aufeinander auf. Sprich: Der Schnellzug muss in jedem Kreuzungsbahnhof halten und zwei Gegenzüge passieren lassen. Und: sollte sich doch noch ein Zug in der Richtung des Schnellzuges befinden, kann es zum Deadlock kommen: Zwei gegenfahrende Züge laufen auf, einer im Bahnhof, der andere im Einfahrsignal. Der dem Schnellzug vorausfahrende Zug kommt im Bahnhof zum stehen, der folgende Schnellzug am Einfahrsignal aus....
Im weiteren Streckenverlauf lässt sich dies durch eine entsprechende Zahl der Signalanlagen verhindern (wobei der Aufwand im Moment wahnsinnig erscheint), aber am Streckenanfang bin ich noch völlig ratlos. Es fallen mir nur Lösungen ein, die die Streckenkapazität gnadenlos senken.
Fahrplanmäßig kann ich alles gut darstellen, aber das System muss stabil sein. Sprich: Ich muss an beliebiger Stelle ein Stück Gleis herausnehmen können. Wenn ich dieses nach beliebiger Zeit wieder einbaue, müssen sich die entsprechenden Turbulenzen selbst wieder einrenken (Taktausfälle gibt es natürlich...).
Re: Eingleisig: Anti-Deadlock + Schnellzug-Priorisierung
Ich versteh den einen oder anderen Teil zwar nicht, aber es klingt interessant.
Zur Thematik mit den Schnellzügen:
1. Schnellzug muss 2 Güterzüge passieren lassen - bau da eine Anlage ein, die den Güterzug nicht weiterfahren lässt, wenn vor ihm ein Güterzug ist und ihm max. 2 Bahnhöfe weiter ein Schnellzug entgegenkommt.
2. Schnellzug gegen Schnellzug - sollte damit ebenfalls gelöst sein. Abgesehen davon sollte der Deadlock nie auftauchen, wenn vor einem Schnellzug etwas "Luft" ist und/oder Überholungen in Kreuzungsbahnhöfen ebenfalls unterstützt werden; ggf. einige mehrgleisige Bahnhöfe vorsehen?
Zur Thematik mit den Schnellzügen:
1. Schnellzug muss 2 Güterzüge passieren lassen - bau da eine Anlage ein, die den Güterzug nicht weiterfahren lässt, wenn vor ihm ein Güterzug ist und ihm max. 2 Bahnhöfe weiter ein Schnellzug entgegenkommt.
2. Schnellzug gegen Schnellzug - sollte damit ebenfalls gelöst sein. Abgesehen davon sollte der Deadlock nie auftauchen, wenn vor einem Schnellzug etwas "Luft" ist und/oder Überholungen in Kreuzungsbahnhöfen ebenfalls unterstützt werden; ggf. einige mehrgleisige Bahnhöfe vorsehen?